Kommentar
09:58 Uhr, 23.05.2013

Gold: Doppelboden oder Absturz?

Nach den kräftigen Verlusten Anfang April hatten wir in der letzten Betrachtung des Goldpreises eine Erholung bis Mitte Mai prognostiziert. Die Notierungen sollten dabei ein Niveau von 1.530 USD/oz erreichen. Der anfangs rasanten Gegenbewegung ging aber bereits kurz vor dieser Marke die Luft aus und die Kurse fielen wieder ab. Aktuell rangieren sie knapp über dem letzten Tief bei etwa 1.320 USD/oz. Wird sich hier ein Boden bilden?

Unter charttechnischen Gesichtspunkten stehen die Chancen nicht schlecht für eine Wende. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der angesprochene Tiefpunkt aus dem letzten April nicht oder nicht wesentlich unterboten wird. Dann besteht die Möglichkeit einer W-Formation. Der alleinige Anstieg würde dieses Muster aber noch nicht bestätigen. Vielmehr müssten die Kurse über den mittlerweile markanten Widerstand bei knapp 1.500 USD/oz steigen, um anschließend weiteres Potenzial bis in den Bereich von etwa 1.650 USD/oz entwickeln zu können. Aktuell klingt dieses Kursziel unrealistisch, mit Blick auf die Entwicklung der kommenden Monate besteht aber durchaus die Chance, diese Niveaus nochmals zu erreichen. Bitter wird es für die Bullen hingegen, wenn der Goldpreis in der aktuellen Konstellation keinen Boden findet. Dann dürften die Notierungen bis etwa 1.240 USD/oz durchgereicht werden. Zudem ist fraglich, ob an dieser Marke ein Wendepunkt markiert werden kann. Noch ist der abwärts gerichtete Trend, der im Oktober des letzten Jahres gestartet war, intakt. Die abfallenden Hoch- und Tiefpunkte lassen hier keine Zweifel aufkommen.

Unter zyklischen Gesichtspunkten hingegen stehen die Chancen für eine Wende recht gut. Die Optimisten sollten sich auch dann nicht von ihrem Weg abbringen lassen, wenn der Goldpreis Mitte Juni einen zwischenzeitlichen Hochpunkt ausprägen sollte.

Die Indikatoren präsentieren sich wiederum uneinheitlich: Während der MACD einen intakten Trend anzeigt, kann der RSI eine positive Divergenz ausprägen und lässt damit Spielraum für anziehende Notierungen.

Fazit: Der Goldpreis könnte einen Boden gefunden haben, allerdings sollten die Notierungen in den kommenden Handelstagen nicht mehr entscheidend abfallen.

Quelle: WGZ-Bank

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