Kommentar
09:28 Uhr, 05.04.2013

Gold (Big Picture) – Achten Sie auf den US-Dollar!

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

GOLD- ISIN XC0009655157 - WKN 965515 - Ticker XAUUSD

Börse: Spot / Kursstand: 1550,42 USD/oz

Seit Oktober 2012 verliert der Goldpreis kontinuierlich an Terrain. In den letzten Tagen nähert sich nun der Goldpreis in USD der unteren Begrenzung einer Eineinhalbjährigen Range. Damit eröffnet sich eine ausgesprochen interessante Chartsituation. Ein Ausbruch aus der Range nach unten gibt deutliches Abwärtspotenzial frei. Eine Ablösung hingegen nach oben bietet die Chance auf eine Fortsetzung des sehr langfristigen Aufwärtstrends.

Nachfolgend möchte ich Ihnen die verschiedenen Aspekte der aktuellen Chartsituation anhand der diversen Zeitebenen und Charts darlegen:

Betrachten wir anfänglich die sehr langfristige Perspektive der Monatskerzen:

Gold in USD - Monatskerzen

Der Goldpreis bewegt sich seit 2005 innerhalb eines langfristigen Aufwärtstrend-Kanals. Die Stärke des Trends zeigte sich darin, dass sich der Goldpreis eher an der oberen Begrenzung des Trendkanals aufwärts bewegte.

Im Sommer 2011 trat eine Beschleunigung ein – eine Phase der Übertreibung, der Euphorie der Anleger – gekennzeichnet durch einen Ausbruch aus dem Trendkanal. Dieser Ausbruch erwies sich jedoch als nicht nachhaltig – der Goldpreis deutlich in einem überkauften Zustand.

Die Phase der Euphorie, des überkauften Zustands baut sich nun seit rund eineinhalb Jahren seitwärts gerichtet ab. Ähnlich einer Marktsituation in 2006 und 2007.

Solange der langfristige Aufwärtstrend intakt ist, besteht die Chance, dass der Goldpreis aus der aktuellen Seitwärtsbewegung nach oben ausbricht. Das Ziel hierbei wäre wiederum die obere Begrenzung des Aufwärtstrend-Kanals – mithin darf ein Kursziel bis ca. 2.500 USD angenommen werden.

Grundsätzlich gilt:Innerhalb eines Aufwärtstrends sollten Rücksetzer und kurzfristige Kaufsignale gekauft werden. Sofern sich daher in den kommenden Tagen und Wochen ein Kaufsignal in den kurzfristigeren Zeitebenen ergibt, ist dies ein Signal für eine Fortsetzung des Trends. Die Seitwärtsbewegung seit Abprall an der oberen Begrenzung des langfristigen Aufwärtstrend-Kanals zeigt hierbei lediglich einen Abbau der überkauften Chartsituation an.

Betrachten Sie nun bitte einen kurzfristigen Kursverlauf des Goldpreises – auf Wochenbasis – um festzustellen, in welchem Bereich ein Rücksetzer im Goldreis aufgefangen werden könnte – oder ein Kaufsignal entstehen würde.

Gold in USD - Wochenkerzen

Im Chart ist die Übertreibung, die Phase der Euphorie im Sommer 2011 und die hieran sich anschließende Seitwärtsbewegung dargestellt. Sehr interessant ist derzeit der kurzfristige Abwärtstrend-Kanal seit Oktober/November 2012, dessen obere Begrenzung aktuell bei ca. 1.620 USD verläuft. Ein Bruch dieses Trends und einer Widerstands-Linie bei 1.626 USD würde ein erstes Kaufsignal darstellen – mit einem Kursziel bis ca. 1.670 bis 1.700 USD verbunden mit der Chance, dann auch die obere Begrenzung der Seitwärtsrange zu testen.

Die Wochenkerzen hingegen sind derzeit negativ, da die Länge der schwarzen Kerzen die der weißen Kerzen klar übertrifft und auch nur vereinzelte weiße Kerzen auftreten. Im Bereich zwischen 1.550 bis 1.523 USD darf allerdings eine gute Unterstützungs-Zone angenommen werden (Lunten Dezember 2011 und Mai 2012).

Aus aktueller Sicht muss noch ein Test der Unterstützung angenommen werden. Negativ wäre ein Break der 1.523 per Weekly-Close mit Ziel 1.478 USD. Ein Test des sehr langfristigen Aufwärtstrends wäre sodann zu erwarten.

Gold in USD - Tageskerzen

Interessant auch ein Blick auf die Tageskerzen. Im Tageschart kann ein zusätzlicher Abwärtstrend konstruiert werden, der steiler verläuft. Die Abwärtsbewegung hat sich somit in den letzten Wochen beschleunigt. Die gestrige Tageskerze zeigt eine Bestätigung der Unterstützung im Bereich der 1.550er-Marke an.

Ein Kauf bietet sich bei Re-Break der 1.577 sehr spekulativ sowie bei Bruch des steileren Abwärtstrends in Verbindung mit einem Anstieg über 1.590 und 1.600 USD an. Das Kursziel hieraus: Die Marke bei 1.626 USD verbunden mit der Chance, dann auch den Abwärtstrend nachhaltig zu knacken. Soweit das positive Szenario, für dieses ergibt sich bislang jedoch noch kein Signal. Die aktuellen Tageskerzen lassen eher eine Stabilisierung/Seitwärtsbewegung am erreichten Niveau zu.

Negativ dagegen wäre jedes neue Tief mit der unteren Begrenzung des steileren Abwärtstrend-Kanals als Kursziel.

Soweit der Goldpreis für sich allein betrachtet. Eine Hilfestellung ergibt sich zudem bei Betrachtung des Goldpreises in USD in Korrelation zum US-Dollar-Index.

Als Faustregel gilt: Je schwächer der US-Dollar, desto besser die Stimmung für den Goldpreis in USD.

Gold in USD und US-Dollar-Index - Monatsbasis

Aktuell testet der US-Dollar-Index eine Abwärtstrend-Linie. Wird diese geknackt, dürfte auch der Goldpreis stärker unter Druck geraten. Ein Abprall hingegen des US-Dollar-Index dürfte den Goldpreis wieder stärken.

Gold in USD und Entwicklung US-Dollar langfristig - Tagesbasis

Zum Abschluss ein Blick auf einen sehr langfristigen Kursverlauf des Goldpreises in USD und einem USD-Verlauf, der zumindest die Korrelation zwischen einem langfristig schwächeren USD und einem ansteigenden Goldpreis darstellt. Würde der US-Dollar in den kommenden Monaten vor allem von einer Schwäche des Euro und des japanischen Yen weiter profitieren, ist von einem negativen Sentiment für den Goldpreis auszugehen.

Fazit:

Für einen Neueinstieg in Gold-Engagements ist es noch zu früh. Die Wochenkerzen sind negativ, die Tageskerzen lassen bislang nur eine kurzfristige Stabilisierung zu. Auch die Schwäche des Euro und anderer Währungen gegenüber dem US-Dollar lassen noch keinen kräftig ansteigenden Goldpreis erwarten. So könnte der Goldpreis in den kommenden Wochen noch seinen langfristigen Aufwärtstrend unterhalb der 1.500er-Marke testen. Kurzfristige Kaufsignale ergeben sich jedoch bei Break der kurzfristigen Abwärtstrends in der Tagesbasis, die dann auch die Chance bieten, dass sich der Goldpreis innerhalb seines langfristigen Aufwärtstrends weiter nach oben bewegt. Achten Sie zudem bitte auf die Entwicklung des US-Dollar-Index. Eine neue Schwäche im US-Dollar und ein Abprall an der aktuell getesteten Abwärtstrendlinie im US-Dollar-Index dürfte dann den Startschuss für eine kräftige Erholung im Goldpreis geben.

Viel Erfolg - IhrStefan Salomon

Chartanalyst GodmodeTrader.de

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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