GodMorning! Warum Kasinoaktien und die Shanghaier Börse jetzt gleichzeitig einbrechen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
Erwähnte Instrumente
- Wynn Resorts Ltd.Kursstand: 127,53 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- VerkaufenKaufen
- Wynn Resorts Ltd. - WKN: 663244 - ISIN: US9831341071 - Kurs: 127,53 $ (NASDAQ)
- Wells Fargo & Co. - WKN: 857949 - ISIN: US9497461015 - Kurs: 54,19 $ (NYSE)
- Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 60,31 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation)
Willkommen zu GodMorning, dem Tagesausblick auf GodmodeTrader – täglich live um Acht.
- Wynn, MGM & Co brechen ein: Die Hintergründe
- OPEC stoppt Fracking-Boom der Amerikaner
- EZB-Sitzung: Auf diese zwei Punkte müssen Sie heute achten!
Peking meldet 7% BIP-Wachstum im ersten Quartal, das Shanghaier Kasi, die Shanghaier Börse sinkt 1,11%. 7% - das ist das tiefste Wachstum seit 2009, man darf aber nicht vergessen dass das von der Kommunistischen Partei in China auch so gewollt ist: Sie will kontrolliert Luft ablassen aus der Spekulationsblase am Immobilienmarkt, die bedrohlich groß geworden ist.
Reiche Chinesen verlassen das Land und dieses Problem hat man in Peking erkannt und hat sich für weniger Wachstum und mehr Umweltschutz entschieden – aber man hat sich auch entschieden, die Korruption zu bekämpfen, und dazu gehört auch, dass Macau, das chinesische Las Vegas vor der Hongkonger Küste, zukünftig nur noch von maximal 21 Millionen Menschen jährlich besucht werden darf. Das ist der Grund, warum die Aktien der amerikanischen Kasinobetreiber gestern an der Wall Street unter die Räder kamen, Wynn Resorts Minus 4,6%, Las Vegas Sands Minus 4%, MGM Resorts Minus 1%. Wynn Resorts zum Beispiel vermeldet einen Umsatzeinbruch um 50% für das erste Quartal, das Geschäft in China sei eingebrochen, beklagte man gestern.
Dafür geht es den Banken besser. James Dimon, der Vorstandsvorsitzende von JP Morgan, sieht die Klagen der letzten Jahre hinter sich und erwartet „stetigere Zeiten“ – JP Morgan musste in den vergangenen Jahren 26 Milliarden Dollar an Gerichtskosten bezahlen. Neben JP meldete auch Wells Fargo Zahlen – Wells ist eine der größten Beteiligungen von Warren Buffett. Auch wenn es gestern nicht für ein neues reichte notiert die Aktie nahe ihres Allzeithochs, JP stieg nach den Zahlen gestern auf ein 15-Jahreshoch:
Insgesamt zeigen die Quartalsergebnisse der Banken in der laufenden Berichtssaison Licht und Schatten: Der Anstieg der Handelsaktivität bei Aktien, Anleihen, Währungen und Rohstoffen sowie die Zunahme der Fusionen und Akquisitionen hilft deren Kerngeschäft auf die Sprünge – gleichzeitig sieht man, dass Unternehmen zwar hohen Optimismus an den Tag legen – das Geschäft mit privaten Unternehmen hilft den Banken – Einzelpersonen bleiben aber ungewöhnlich vorsichtig, vorsichtiger, als man das erwarten könnte, weil Benzin ja billig ist und die Aktienkurse gestiegen sind. Das zeigen auch die Einzelhandelsdaten für die USA, die gestern veröffentlicht wurden: Der amerikanische Verbraucher kommt nicht so richtig in die Gänge.
Im TIME Magazin wurde nun abgestimmt, wer der einflussreichste Mensch der Erde ist und der russische Präsident Vladimir Putin mit Abstand die meisten Stimmen, er ist der einflussreichste Mensch der Erde – laut der Umfrage kommt der amerikanische Präsident nicht mal unter die Top 10 – Taylor Swift und Lady Gaga werden als einflussreicher wahrgenommen als der US-Präsident, und das, obwohl 58% der Stimmen aus den USA selbst kommen.
Aber kommen wir zurück zu den Banken: Der neue BLS-Bericht der EZB zeigt, dass 39% der Banken in der Eurozone höhere Nachfrage für Kredite in den kommenden drei Monaten erwarten, 9% der Banken haben ihre Kreditauflagen gelockert, 29% der Banken rechnen jetzt nach dem EZB-QE mit einer deutlichen Belebung des Hypothekengeschäfts.
Kommen wir noch zum Öl – neue Statistiken der Consultinggesellschaft Graves & Co zeigen, dass die OPEC sehr wohl Erfolg dabei hat, die amerikanische Schieferölindustrie auszubremsen – in den vergangenen Monaten verloren 100.000 Leute in diesem Sektor ihren Arbeitsvertrag, 91.000 der Entlassungen sind bereits erfolgt. Die Zahl der Ölbohrtürme sank seit Jahresbeginn um 46% auf zuletzt 988 Stück, das ist der tiefste Stand seit fünf Jahren. Auch wenn es wahrscheinlich ist, dass hier vorwiegend alte Bohrtürme stillgelegt wurden, kann man daraus langsam aber sicher eine Erwartungshaltung aufbauen, dass sich der Ölpreis kräftig erholen könnte, jedenfalls gab es gestern im Brent-Öl das entsprechende Ausbruchssignal, der Preis ging per Tagesschluss über 59,75 Dollar, was jetzt Platz schafft für Folgeanstiege bis 63 Dollar. Auch daraus sollte man heute beim wichtigen Termin der EZB-Pressekonferenz achten: Wie schätzt Draghi die inflationäre Wirkung eines auf Jahresbasis offenbar nicht weiter fallenden Ölpreises ein.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.