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12:26 Uhr, 22.11.2012

GM Financial kauft Geschäftsteile von Ally Financial für $4,2 Mrd.

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New York (BoerseGo.de) – Die Finanzsparte des US-Autogiganten General Motors, GM Financial, wird das Autokreditgeschäft von Ally Financial in Europa, Lateinamerika und in China übernehmen. Das Transaktionsvolumen liegt bei insgesamt 4,2 Milliarden Dollar, wie GM am heutigen Donnerstag mitteilte. Der Preis liegt damit rund 550 Millionen Dollar über dem Buchwert. Mit dem Schritt will GM seine in-house Finanzierung stärken und den Umsatz steigern.

Ally, das zu 74 Prozent in den Händen der US-Regierung ist, kündigte den Plan seine internationale Geschäftstätigkeit zu verkaufen bereits im Mai an. Mit dem Verkauf der Geschäfte will Ally die erhaltenen Rettungskredite des Staates schneller zurückzahlen. Das Unternehmen will sich auf das US-Geschäft konzentrieren und hat zuvor bereits die Sparten in Kanada und Mexiko verkauft. Von den 17 Milliarden US-Dollar die Ally zur Rettung von der US-Regierung erhalten hat, hat Ally bis dato 5,8 Milliarden Dollar einschließlich Dividendenzahlungen zurückgezahlt.

GM teilte mit, dass durch Kauf der Geschäfte der Umsatz in Europa und Lateinamerika gesteigert werden soll. Dabei verweist der Automobilgigant auf seine Erfahrung in Nordamerika. Hier konnte der Umsatz nach der Gründung von GM Financial im Jahr 2010 deutlich erhöht werden.

GM befindet sich ebenfalls noch teilweise im Besitz der US-Regierung, nachdem der Autogigant während der Finanzkrise mit Milliardengeldern gerettet werden musste. Beide Unternehmen sind außerdem durch die Geschichte verbunden. Ally ist der ehemalige Finanzierungsarm von GM und war zuvor als GMAC bekannt.

„Wir bringen Teile von Ally zurück in die Familie", sagte Dan Ammann, GM Chief Financial Officer, auf einer Telefonkonferenz zu Journalisten. Wie Ammann weiter mitteilte, konnte GM in Nordamerika seit der Gründung von GM Financial etwa 200.000 Autos zusätzlich verkaufen. In-house Finanzierung hilft Autoherstellern den Absatz zu steigern indem Autodarlehen, Leasing und Upgrades subventioniert werden können. Auch in anderen Teilen der Welt soll der Absatz weiter erhöht werden, jedoch lehnte es Ammann ab nähere Details zu nennen.

Durch den Ausbau der In-house-Finanzierung will GM außerdem die Bindung zu dem Kunden stärken. Hier wurden in der Vergangenheit die nötigen Schritte versäumt und Chancen verpasst, so Ammann.

Im Detail beinhaltet die Transaktion die Ally-Geschäfte in Brasilien, Mexiko, Kolumbien, Chile, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Belgien, den Niederlanden, Schweden, der Schweiz und Österreich. Die Transaktion schließt außerdem die 40-prozentige Beteiligung von Ally an dem chinesischen Joint Venture GMAC-SAIC Automotive Finance Company ein, erklärte GM.

GM will laut Ammann die Gelegenheit nutzen und seine internationalen Finanzoperationen in Märkten stärken aus denen sich Ally zurückgezogen hat. Darunter seien Russland, Australien und Argentinien. Der Ausbau der Präsenz soll hier aber „organisch“ und nicht durch Akquisitionen erfolgen, ergänzte er. Für Nordamerika sieht Ammann aber keine Notwendigkeit die Finanzaktivitäten zu erweitern.

Durch den Erwerb der Ally-Geschäfte wird GM Financial voraussichtlich ein zusätzliches Ergebnis vor Steuern von 300 bis 400 Millionen US-Dollar im Jahr generieren. GM wird rund 2 Milliarden Dollar in bar zu demKauf beitragen. Der Rest wird von GM Financial getragen.

Bank of America Merrill Lynch und Barclays werden GM bei der Transaktion beraten, während Ally von der Citigroup und Evercore Partners unterstützt wird.

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