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13:11 Uhr, 07.12.2008

Glos kritisiert Konjunktur-Pessimismus

Hamburg (BoerseGo.de) - Bundeswirtschaftsminister Michael Glos kritisiert den übertriebenen Pessimismus im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise und mahnt mehr Vertrauen in den Standort Deutschland an. "Die schlechteste Nachricht macht die beste Schlagzeile. Darum gibt es in letzter Zeit bei Horrormeldungen über die Konjunktur einen regelrechten Überbietungswettbewerb", sagte der CSU-Politiker in einem Interview mit der "Bild am Sonntag". Der Standort Deutschland sei viel stärker, als manche glauben. "2009 wird kein Jahr für hysterisch veranlagte Naturen", so Glos.

Gleichzeitig forderte der Wirtschaftsminister die Banken auf, ihr Verhalten zu ändern: "Im Moment misstrauen die Banken sich ja nicht nur gegenseitig, sondern auch noch ihren Kunden. Die Banken haben eine dienende Funktion und bilden den Blutkreislauf der Realwirtschaft. Wenn der Kreislauf nicht funktioniert, dann kann der Patient auch nicht gesund werden."

Außerdem sprach sich Glos für eine weitere Entlastung der Bürger aus: "Eine Steuersenkung für Normalverdiener noch vor der Wahl wäre das richtige Signal. Die Menschen, die das Sozialprodukt hart erarbeiten, sollen mehr von den Früchten ihrer Arbeit behalten." Auch wenn eine Steuersenkung erst später wirke, habe sich einen vertrauensbildenden Effekt. Von Konsumgutscheinen hält er dagegen nichts: "Bis wir fälschungssichere Gutscheine entwickelt und verteilt haben, ist selbst der Winterschlussverkauf schon vorbei. Und es entsteht eine ganz neue Behörde, die alles überprüfen muss. So wird nur Geld verbrannt", sagte Glos.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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