Fundamentale Nachricht
14:05 Uhr, 16.02.2015

Globale Verschuldung steigt deutlich

Ein Großteil des Schuldenwachstums stammt Tilmann Galler, Kapitalmarkt-Experte bei J.P. Morgan Asset Management, zufolge aus Staatshaushalten, die in zahlreichen Ländern als Folge der Finanzkrise den Finanzsektor stützen mussten.

Frankfurt (BoerseGo.de) - Seit der Finanzkrise wird die Entschuldung oft als Begründung für eine schwächelnde Wirtschaftsleistung verwendet. Doch während beispielsweise die US-Haushalte ihre Verschuldung erheblich reduziert haben, zeigt eine aktuelle Studie von McKinsey & Co, dass sich die globale Verschuldung seit Beginn der Finanzkrise 2007 sogar um weitere 57 Billionen US-Dollar erhöht hat. Berücksichtigt wurden dabei nicht nur die Staatsschulden, sondern auch die von Unternehmen und Privathaushalten.

Wie Tilmann Galler, Kapitalmarkt-Experte bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt betont, stammt ein Großteil des Schuldenwachstums aus den Staatshaushalten, die in zahlreichen Ländern als Folge der Finanzkrise den Finanzsektor stützen mussten. Die Unternehmen haben sich in den letzten sieben Jahren insbesondere in den Schwellenländern deutlich stärker verschuldet. Besonders ausgeprägt war die Entwicklung in China, wo aufgrund des starken Wachstums der letzten Jahre der Unternehmenssektor inzwischen den höchsten Schuldenstand der Welt hat.

„Im Jahr 2007 summierten sich die Schulden auf 269 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung – nun sind sie auf 286 Prozent gestiegen. Obwohl dies sicherlich ein Grund zur Beunruhigung ist, ist die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Finanzkrise dank einer inzwischen deutlich stärkeren Regulierung dennoch geringer als 2007. Trotzdem ist eine weitere Ausweitung der Verschuldung ein Risiko für die Stabilität des Finanzsystems und der Ausgleich finanzieller Ungleichheiten noch ein wichtiges ‚to do‘ auf der Agenda der politischen Entscheidungsträger weltweit“, unterstreicht Tilmann Galler.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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