Kommentar
11:14 Uhr, 26.10.2022

Gibt die Fed den Kampf gegen die Inflation auf?

Die US-Notenbank beginnt damit, die Geldpolitik zukünftig weniger schnell zu straffen. Hat sie den Kampf gegen die Inflation zugunsten der Wirtschaft und des Finanzmarktes aufgegeben?

Allen ist klar, dass eine Notenbank in bestimmten Situationen abwägen muss, was ihr wichtiger ist. Seit Jahresbeginn war es die Inflation. Ohne Rücksicht auf Nebenwirkungen wurden die Zinsen im Rekordtempo angehoben. Jetzt sollen die nächsten Zinsschritte nach dem Novemberentscheid kleiner ausfallen. Das Zinshoch wird bereits einen Prozentpunkt tiefer vermutet als noch vor wenigen Tagen. Auf den ersten Blick wirkt es so, als hätte sich der Fokus verschoben. Die rasche Zinswende führt an immer mehr Stellen des Finanzmarktes zu Schwierigkeiten. Der Anleihemarkt droht mangels fehlender Liquidität zu kippen, Kredit wird prohibitiv teuer, die Dollarstärke belastet die ganze Welt. Die Finanzstabilität ist gefährdet.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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