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10:02 Uhr, 28.06.2005

GfK-Konsumklima: Aufbruchstimmung bleibt aus

Die deutschen Verbraucher sind auch weiterhin verunsichert. Trotz der Ankündigung von Neuwahlen für den Herbst dieses Jahres ist von einer Trendwende bei der Verbraucherstimmung noch nichts zu spüren. Dies ergab die GfK-Konsumklimastudie im Juni 2005.

Der Indikator Konjunkturerwartung stieg im Juni zwar um knapp 3 im Vergleich zum Vormonat auf minus 13,4 Punkte an. Dennoch liegt er noch immer unter dem entsprechenden Wert vom Vorjahr. Nachdem der Indikator Einkommenserwartung im Mai mit einem Minus von 13 Punkten deutlich verloren hatte, stieg er in diesem Monat leicht um 3 Punkte auf einen Wert von Minus 9,9. Der seit Mitte 2003 zu beobachtende Zickzackkurs setzt sich damit weiterhin fort. Angesichts der nach wie vor unsicheren konjunkturellen Situation, der weiterhin hohen Arbeitslosigkeit sowie der zunehmend offensiver geführten Diskussion um die Erhöhung der Mehrwertsteuer ist es nach Einschätzung der GfK erstaunlich, dass der Indikator sich im Juni überhaupt erhöht hat.

Um die Bereitschaft der deutschen Verbraucher, in nächster Zeit größere Anschaffungen zu tätigen, ist es weiterhin schlecht bestellt. Mit einem Rückgang von 4,5 Punkten auf einen Wert von minus 25,8 Punkten wurde der Anstieg im Vormonat fast vollständig aufgezehrt. Die weiterhin hohe Furcht vor Arbeitslosigkeit sowie die mit der möglicherweise bevorstehenden Neuwahl verbundene Unsicherheit der Verbraucher verhindere, dass die Verbraucher ihre Zurückhaltung aufgeben.

Wenn man die Entwicklung der einzelnen Indikatoren, die das Konsumklima beinhalten, in den letzten Monaten betrachtet, scheinen sich vor allem die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung im Trend nicht erholen zu wollen. Damit sinkt das Konsumklima für den Monat Juli deutlich um 0,8 Punkte gegenüber dem Wert des Vormonats auf 3,5 Punkte. Die Volkswirte hatten dagegen mit einem deutlich geringeren Rückgang auf 4,2 Punkte gerechnet.

Die Erwartungen der deutschen Verbraucher an die wirtschaftliche Entwicklung unterscheiden sich damit erstmals wieder deutlich von den Erwartungen der Finanzanalysten (ZEW) und der Einschätzung der Unternehmen (ifo) zu den Konjunkturaussichten, die, anders als die Bürger derzeit, einen positiven Streifen am Horizont sehen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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