Getreidemärkte verdauen Schätzungen für Anbauflächen
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Zu Wochenbeginn ging es gleich rasant her bei den Agrarrohstoffen, als das US-Landwirtschaftsministerium seinen „Prospective Plantings-Bericht veröffentlichte. Er enthielt Veränderungen, die in diesem Ausmaß nicht erwartet wurden. Schon im Vorfeld war am Markt von einer Ausweitung der Anbauflächen für Sojabohnen und Weizen ausgegangen. Die nun gemeldeten Veränderungen überraschten die Marktteilnehmer aber deutlich.
Überraschungen: Farmer haben genug von Mais
Der auf Basis von 86,000 befragten Landwirten am Montag veröffentlichte Bericht prognostiziert eine Ausweitung der Sojabohnen-Anbauflächen um 18% gegenüber dem Vorjahr auf 74,8 Millionen Acres. Im Vorfeld war lediglich von einer Ausweitung um 12% ausgegangen worden. Das Plus bei Weizen beträgt 7,8% für Sommerweizen und 22% für Hartweizen. Mehr Weizen und Soja, weniger Platz für Mais: Im Vorfeld war von einer Anbaufläche von Mais von 87,3 Millionen Acres ausgegangen worden, tatsächlich prognostiziert werden nun 86,01 Millionen Acres. Das entspricht einem Rückgang um 8% zum letzten Erntejahr. Der Hauptgrund für die Einsparungen bei Mais sind in den relativ hohen Lagerbeständen sowie in den guten Preisen für Sojabohnen und Weizen zu suchen.
Getreide |
Acres (in Mio.) |
Veränderung % Vorjahr |
Details |
Mais |
86 |
-8% |
Gründe: Hohe Soja- und Weizenpreise, hohe Inputkosten für Mais, Flächenrotation, Flächen 8% unter Hoch von 1944 |
Sojabohnen |
74,8 |
+18% |
Acres nahe Rekordhochs |
Weizen |
63,8 |
+6% |
+7,8% Sommerweizen, +22% Hartweizen |
Veränderungen Getreide-Anbauflächen 2008
Im letzten Jahr wechselten noch viele Landwirte von Sojabohnen zu Mais, als die Ethanolnachfrage stark anstieg. In diesem Jahr wechseln viele auf Sojabohnen, um auf die gestiegenen Preise und die guten Absatzchancen zu reagieren.
Baumwolle wird eingespart
Die Prognosen für die Baumwollanbauflächen liegen nun bei 9,39 Millionen Acres. Das entspricht einem Rückgang um 13%. Die Flächen im Hochland sollen um 29% auf 1,96 Millionen Acres fallen und erreichen damit den niedrigsten Stand seit 1983. In einigen Regionen scheint der Baumwollanbau, der zunehmend mit der Textilindustrie aus den USA und nach Asien ausgelagert wird, langsam aber sicher völlig zu verschwinden. Im Bundesstaat Mississippi werden in diesem Jahr nur noch 420,000 Acres mit Baumwolle bewirtschaftet, das entspricht einem Rückgang um 36% und dem niedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. In anderen Bundesstaaten zeigt sich ein ähnlicher Trend. Landwirte sparen Baumwolle ein, da diese einen hohen Wasserbedarf und hohe Anbaukosten verursacht. Der Anbau von Ölsaaten und Getreide ist in diesem Jahr profitabler.
Rohstoff |
Acres (in Mio.) |
Veränderung % Vorjahr |
Details |
Baumwolle |
9,39 |
-13% |
Hochlandflächen auf 25-Jahrestief |
Veränderungen bei Baumwoll-Anbauflächen in 2008
Der nächste Bericht, der „Acreage“-Report, erscheint am 30. Juni.
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