Analyse
09:19 Uhr, 15.10.2020

GERRESHEIMER - Die Mammutaufgabe

Schon am Dienstag verlor die Aktie von Gerresheimer über 6% und vergab damit eine Ausbruchschance. Gestern der nächste Hammer: In der Spitze rauschte der Wert fast 8% nach unten und droht damit eine große Trendwende einzuleiten. Wäre da nicht diese letzte charttechnische Chance für die Bullen.

Erwähnte Instrumente

  • Gerresheimer AG
    ISIN: DE000A0LD6E6Kopiert
    Kursstand: 93,400 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Gerresheimer AG - WKN: A0LD6E - ISIN: DE000A0LD6E6 - Kurs: 93,400 € (XETRA)

Seit mehreren Monaten tendiert die Aktie von Gerresheimer nun schon unter dem neuen Allzeithoch bei 101,10 EUR mehr oder weniger lustlos seitwärts. Zuvor war der Kursverlauf noch von einer massiven Aufwärtsbewegung geprägt, die den Wert über langfristige Hürden bei 74,80 und 80,25 EUR katapultiert hatte. Diese Zeiten sind zunächst vorbei und die klar eingrenzbare, seit Juli vorherrschende Konsolidierungsspanne oberhalb von 89,47 EUR in akuter Gefahr. Und trotzdem gibt es noch ein charttechnisches Szenario, der die Bullen quasi an den eigenen Haaren aus diesem Sumpf ziehen könnte:

Ausweitendes Dreieck als letzte Chance

Mit dem Scheitern an der Hürde bei 101,10 EUR hat sich die Gefahr eines bärischen Mehrfachhochs und damit einer Trendwende enorm gesteigert. Zudem wurde das wichtige, bislang stabilisierende 61,8 %-Retracement des letzten Anstiegs bei 93,77 EUR diesmal deutlich unterschritten. Die letzte Chance für eine vorzeitige Erholung bzw. die Fortsetzung des Aufwärtstrends liegt nicht nur in einer Verteidigung der Unterstützung bei 89,25 EUR.

Es könnte bei der Seitwärtsphase der letzten Wochen ein sich ausweitendes Dreieck entstehen, eine seltene Chartformation, bei der die Länge der Preisschwünge in beide Richtungen über die Zeit sukzessive zunimmt. Zwischen 89,00 und 91,00 EUR könnte diese Formation ein Ende finden und der nächste Anstieg einsetzen (im Chart mit der grünen Linie skizziert). Das erste bullische Signal wäre dann bei einem Anstieg über 97,00 EUR aktiviert. Bei einem Anstieg über 101,10 EUR dürfte sich nach dieser mittelfristigen Korrektur auch ein mittelfristiger, weitreichender Aufwärtsimpuls entwickeln, der zunächst bis 108,00 EUR und darüber bis 116,00 EUR führen kann.

Abwärtsbewegung bleibt dennoch zu favorisieren

Wie gesagt, dies ist die letzte Chance auf eine Trendfortsetzung ohne weitreichende Korrektur. Diese Gegenbewegung ist allerdings aktuell wahrscheinlicher und würde die Aktie unterhalb von 89,47 EUR auf 86,00 EUR und später bis an die Unterstützungszone um 81,30 EUR drücken und damit zum großen Pullback an die Hochs der Jahre 2016 bis 2018 führen. Aber auch eine kurze Ausweitung der Verkaufswelle bis 74,80 EUR sollte bei Abgaben unter 80,25 EUR eingeplant werden, ehe sich der übergeordnete Aufwärtstrend fortsetzen kann.


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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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