Kommentar
08:41 Uhr, 21.06.2021

Generationenfonds: Warum auch BlackRock profitieren könnte

Die Union denkt in ihrem Wahlprogramm über einen neuartigen "Generationenfonds" nach. Davon könnten auch Vermögensverwalter wie BlackRock profitieren.

Erwähnte Instrumente

  • BlackRock Funding Inc. - WKN: A40PW4 - ISIN: US09290D1019 - Kurs: 840,780 $ (NYSE)

Bisher ist das Rentensystem in Deutschland umlagefinanziert. Das was die heutigen Arbeitnehmer einzahlen, wird an die heutigen Rentner ausbezahlt. Nach dem Krieg war das kaum anders machbar, heute stößt dieses System wegen des demographischen Wandels aber an seine Grenzen, weil auf immer weniger Arbeitnehmer immer mehr Rentner kommen.

Die Union denkt in ihrem Wahlprogramm jetzt über die Einführung eines sogenannten "Generationenfonds" nach, was eine zusätzliche kapitalgedeckte Rentenversicherung bedeuten würde. In einem früheren Entwurf des Wahlprogramms war der Vorschlag enthalten, dass der Staat für jedes Kind von der Geburt bis zum 18. Lebensjahr 100 Euro monatlich einzahlen sollte. Im endgültigen Entwurf steht diese Forderung zwar nicht mehr so konkret, es heißt aber, dass eine "Generationenrente für eine Altersvorsorge von Geburt an ein guter Baustein sein" könnte.

Grundsätzlich wäre der Unionsvorschlag sicher sinnvoll, weil für jedes Kind, unabhängig von der späteren Erwerbstätigkeit, ein Kapitalstock zur Verfügung stünde, aus dem später zum Beispiel Renten oder auch andere Sozialzahlungen finanziert werden könnten. Unterstellt man eine dreiprozentige reale Verzinsung (wie sie bei einer diversifizierten Anlage in die Aktien- und Anleihenmärkte realistisch sein könnte), würden aus einem Beitrag von 100 Euro monatlich bis zur Vollendung des achtzehnten Lebensjahres inklusive des Zinseszinseffekts rund 28.000 Euro und bis zum Renteneintritt sogar rund 120.000 Euro werden, wie die folgende Grafik zeigt.

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Interessant am Vorschlag der Union ist aber auch der folgende Aspekt: Das Geld des Generationenfonds muss von jemandem angelegt werden. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das Unternehmen wie BlackRock (der weltgrößte Vermögensverwalter) tun werden. Der Vorschlag der Union wäre voraussichtlich ein gefundenes Fressen für die Branche, zumal die Union in ihrem Wahlprogramm explizit schreibt, dass man prüfen wolle, wie man die Generationenrente mit Schutz vor staatlichem Zugriff ausgestalten könne. Das legt jedenfalls nahe, dass der Staat die Gelder nicht selbst investieren soll, sondern dies spezialisierten Unternehmen wie BlackRock überlässen würde.

Unabhängig davon, ob der Vorschlag der Union in die Realität umgesetzt wird oder nicht, dürfte BlackRock weiter vom weltweiten ETF-Boom profitieren. Immer mehr Anleger haben erkannt, dass es Sinn macht, Geld über monatliche ETF-Sparpläne kostengünstig und passiv in die Finanzmärkte zu investieren. Das gilt unabhängig davon, ob eine solche Kapitalanlege staatlich gefördert wird oder nicht. BlackRock ist mit seiner Tochter iShares der weltweit größte ETF-Anbieter.

Im langfristigen Investment Depot auf Guidants PROmax sind wir seit November 2019 in den BlackRock-Aktien investiert. Die Position befindet sich inzwischen mehr als 59 % im Plus.

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: Blackrock Inc. (long)

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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