Geldpolitik ist entscheidend
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Basel (BoerseGo.de) – Allessandro Bee, Ökonom bei der Bank J. Safra Sarasin, geht in seiner jüngsten Kolumne der Frage nach, wieso die Zentralbanken im Moment eine solch überragende Bedeutung für die Finanzmärkte besitzen, dass sie auf die kleinsten Nuancen in den Verlautbarungen der Federal Reserve Bank (Fed) reagieren.
Einen Grund macht der Volkswirtschaftler in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation der Industrieländer aus. Die letzten fünf Jahre hätten im Schatten von zwei Krisen gestanden. In den USA habe ein Crash im Häusermarkt die Wirtschaft beinahe zum Erliegen gebracht, in Europa habe die Schuldenkrise viele Volkswirtschaften in eine lange Rezession gestürzt. Heute zeichne sich langsam das Ende dieser zwei großen Krisenherde ab. Damit stelle sich aber auch die Frage, wie sich das Wirtschaftswachstum und die Zinsen in der Zukunft – in den nächsten fünf bis zehn Jahren - entwickeln würden. Eine entscheidende Rolle spiele dabei die gegenwärtige Unterauslastung in den Industrieländern – die sogenannte Outputlücke, heißt es weiter.
„Der Schlüssel zur Eliminierung der Outputlücke liegt in den Händen der Zentralbanken. Um die Unterauslastung der Wirtschaft zu beenden, muss das Wachstum durch die Geldpolitik zusätzlich stimuliert werden. Die Zentralbanken der Industrienationen sind gezwungen in naher Zukunft die Volkwirtschaften noch stark zu stützen, aber später im richtigen Augenblick die Geldpolitik auch wieder einzuschränken. Gelingt diese Gratwanderung nicht, so droht entweder eine deflationäre Entwicklung – wenn die Leitzinsen zu früh angehoben werden – oder aber eine inflationäre Entwicklung, falls die Leitzinsen zu spät erhöht werden. Die entscheidende Rolle der Zinspolitik erklärt denn auch den großen Fokus der Finanzmärkte auf jedes noch so kleine Signal der Zentralbanken. Die heutige Geldpolitik entscheidet darüber, welche Richtung das Wachstum in den nächsten Jahren einschlägt“, so Bee.
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