Geld sparen mit den Low-Cost-Brokern Trade Republic und Justtrade
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Komplett kostenfrei an der Börse handeln war bis vor kurzem noch undenkbar. Doch inzwischen schicken sich immer mehr Startups an, Kunden ein schlankes Angebot für den kostenfreien Handel zu bieten. Mit Justtrade und Trade Republic sind kürzlich zwei Anbieter gestartet.
Beide sind jedoch bereits mit einiges an Erfahrung ausgestattet. So verbergen sich hinter Justtrade die ehemaligen Geschäftsführer von Onvista, bei Trade Republic ist seit längerer Zeit der etablierte Finanzdienstleister und Broker Sino mit dabei. Beide Anbieter ermöglichen kostenlosen Börsenhandel ohne viel Schnickschnack. Weder Depot- noch Handelsgebühren fallen bei Trade Republic und Justtrade an. Justtrade hat in puncto Handelsplätze leicht die Nase vorn: Neben den Handelsplätzen LS Exchange und Quotrix bietet das Startup aus Frankfurt am Main seinen Kunden auch außerbörslichen Handel an. Bei Trade Republic gibt es aktuell nur LS Exchange. Während der Handelszeiten der jeweiligen Leitbörsen wie beispielsweise Xetra dürften sich die Unterschiede zwischen LS Exchange und Quotrix allerdings in Grenzen halten.
Unterschiede sind marginal
Weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Zahl der handelbaren Produkte. Hier ähneln sich die Angebote aktuell: Neben 6.500 deutschen und internationalen Aktien bieten beide Broker die wichtigsten ETFs sowie eine große Anzahl an Derivaten. Justtrade plant allerdings, neben Anleihen auch aktive Fonds anzubieten, was bei Trade Republic bislang nicht möglich ist. „Klassische Investmentfonds sind in der Abwicklung und Verwahrung deutlich komplexer, so dass wir diese Wertpapiergattung zum Start nach hinten priorisiert haben“, erklärt Michael Bußhaus von Justtrade. Bei Trade Republic ist nicht bekannt, ob der Low-Cost-Broker auch daran arbeitet, künftig Fonds anzubieten.
Blickt man auf die Entwicklung beider Anbieter während der vergangenen Monate, so wird deutlich, dass sich das Leistungsspektrum immer stärker annähert. Erst im vergangenen Sommer verkündete Trade Republic, bestimmte Gebühren für Besitzer ausländischer Wertpapiere nicht mehr erheben zu wollen: „Wir wollen mit der Trade Republic die beste Lösung zum Handeln, Anlegen und Sparen mit Wertpapieren bieten und verbessern unser Angebot konsequent. Da langfristige, wiederkehrende Erträge aus Dividenden eine attraktive Form der Anlage sind, haben wir die Automatisierung der Verarbeitung von ausländischen Dividenden mit Hochdruck vorangetrieben – wir freuen uns, dass wir sie ab sofort ohne Provisionen anbieten können“, so Christian Hecker, Mitbegründer des Startups aus Berlin. Auch bei Justtrade werden bei ausländischen Dividendenzahlungen keine Gebühren fällig.
Auch in steuerlichen Fragen müssen sich Kunden der beiden Broker keine Sorgen machen: Beide Anbieter behalten die Abgeltungssteuer ein und liefern alle nötigen Dokumente für die Steuererklärung. Wer allerdings Duplikate oder weitreichende Bescheinigungen benötigt, auf den können durchaus Gebühren zukommen.
Umfänglichen Service gibt’s anderswo
Vor allem für preisbewusste Vieltrader sind Justtrade und auch Trade Republic eine sinnvolle Alternative. Die Anbieter machen keinen Hehl daraus, dass Nutzer vor allem im Bereich der Zusatzangebote und des Service kleine Abstriche machen müssen. „Wir glauben fest daran, dass es weitere Broker braucht, um den Wettbewerb und die Innovation zu treiben, und der Markt sich perspektivisch zweiteilen wird. Zum einen wird es die No- beziehungsweise Low-Cost-Broker geben, die mit einem reduzierten Serviceangebot extrem günstige Preise anbieten, und zum anderen wird es Anbieter geben, die als Vollsortimenter neben Brokerage auch umfangreiche Servicedienstleistungen zu deutlich höheren Preisen anbieten. Aber das Schöne ist: Der Kunde hat die Wahl und vielleicht wählt er auch einfach beides und splittet seine Orders auf den für ihn passenden Anbieter auf“, kommentiert Bußhaus.
Neu: Kostenfreie ETF-Sparpläne
Bei Trade Republic können Kunden mehr als 310 ETFs ab 25 Euro Mindestanlage in unterschiedlichen zeitlichen Intervallen besparen. Und dass, wie bei Trade Republic üblich, schnell, einfach und mobil. Mit dem globalen Vermögensverwalter Blackrock hat Trade Republic für dieses neue Angebot einen starken strategischen Partner als exklusiven ETF-Anbieter gewonnen.
„Nur sechs Monate nach unserem erfolgreichen Marktstart erweitern wir die Trade Republic um eine entscheidende Produktklasse: das Sparen“, sagt Christian Hecker, einer der Gründer von Trade Republic. „Damit befähigen wir jedermann mit nur drei Taps zu einem dauerhaft gebührenfreien langfristigen Vermögensaufbau. Dies war von Anfang an wesentlicher Teil unserer Vision für die Trade Republic. Mit der Ergänzung unseres Angebotes um ETF-Sparpläne bieten wir unseren Kunden nun ein umfassendes Anlagespektrum, vergleichbar mit den etablierten Brokern – allerdings komplett gebührenfrei.“
„Wir freuen uns sehr über die strategische Kooperation mit der Trade Republic Bank“, sagt Verena Heming, die für den digitalen Vertrieb von iShares in Deutschland bei Blackrock tätig ist. „Mit neuester Technologie bietet die Trade Republic einen schnellen, einfachen und kostengünstigen Zugang zum ETF-Sparen. Das trägt dazu bei, die Wertpapieranlage unkompliziert in das tägliche Leben zu integrieren. In der Zukunft wollen wir gemeinsam noch weitere spannende Angebote rund um das Sparen in ETFs in Deutschland anbieten.“
Der gewünschte ETF-Sparplan lässt sich in der übersichtlich gestalteten Trade Republic App ganz einfach mit nur drei Taps erstellen. Bei den Intervallen hat man die Wahl zwischen 14-tägigem, monatlichem oder quartalsweisem Sparen. Die individuellen Einstellungen kann der Anleger jederzeit flexibel in der App ändern und so beispielsweise die Sparrate oder das Anlageintervall wunschgemäß anpassen.
Für internetaffine Anleger sind Angebote wie von Trade Republic oder Justtrade eine geeignete und und geldsparende Möglichkeit, an der Börse aktiv zu sein. Allerdings sollten sich Anleger nicht dazu verleiten lassen, allzu rege zu handeln. Denn nicht umsonst lautet eine bekannte Börsenweisheit: Hin und her macht Taschen leer.