„Gelbwesten": Gefahr eines Teufelskreises
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Paris (GodmodeTrader.de) - Philippe Waechter, Chefvolkswirt des französischen Investmenthauses „Ostrum Asset Management“, weist in seinem aktuellen Blog darauf hin, in welchem Maße sich im Zuge des Aufstands der „Gelbwesten“ der Vertrauensindex für die französischen Haushalte verschlechtert hat. Die Wahrnehmung der Haushalte in Bezug auf ihre eigene Situation oder die der Franzosen insgesamt sei auf ein Niveau gefallen, das sich nicht unbedingt stark von demjenigen unterscheide, das in der Zeit nach dem Lehman-Schock 2008/2009 beobachtet worden sei, heißt es.
„Diese Kennzahl beschreibt sehr gut, was im Moment in Frankreich passiert. Der Unterschied besteht darin, dass der Schock 2008/2009 von außen kam, und es in gewisser Weise genügte, darauf zu warten, dass die Effekte nachließen. Heute ist der Schock endogen, er hat seine Ursache in der Dynamik der französischen Gesellschaft. Wenn wir uns den einjährigen Trend des Vertrauensindex der Haushalte ansehen, sehen wir, dass der Schock stärker ist als im Winter 1995, als die französische Wirtschaft erstarrte“, so Waechter.
Die Folge sei, dass die Haushalte keine Pläne mehr für die Zukunft machen könnten. Das führe zu einer eher abwartenden Haltung, die wiederum zu einer Abschwächung der Konjunktur führe – die Dynamik eines Teufelskreises. Um da herauszukommen, müsse die Regierung bahnbrechende Maßnahmen vorschlagen, die sehr schnell die Perspektive jedes Einzelnen verändern könnten, um dramatische politische Exzesse zu vermeiden. Eine Erhöhung der Steuerlast sei sicher keine Lösung, heißt es abschließend.
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