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12:59 Uhr, 04.07.2008

Geisterjäger in Sicht

Externe Quelle: Allianz Global Investors

Im Schlepptau hoher Öl- und Nahrungsmittelpreise ist das "Inflationsgespenst" an die Aktien- und Anleihenmärkte zurückgekehrt, und es steht zu befürchten, dass sich dieses Gespenst auf die Kauflaune der Verbraucher legt, so die aktuelle Einschätzung der Kapitalmarktanalysten von Allianz Global Investors. Zwar komme die Überwälzung gestiegener Import- und Produzentenpreise auf die Kernrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) der Verbraucherpreise nur sehr langsam voran, aber nicht nur an der Zapfsäule spüren Verbraucher die Inflation. Ein Indiz dafür sieht Kapitalmarktanalyst Dennis Nacken darin, dass das Verbrauchervertrauen in Deutschland sowie in den USA deutlich schlechter als erwartet ausfiel. Anleger fragten sich, ob das Inflationsgespenst und die anderen Sorgen, die aktuell umhergeistern, auf absehbare Zeit vertrieben werden können. In Anlehnung an die verbreitete Gespenster-Metaphorik identifiziert der aktuelle Kapitalmarktbrief drei „Ghostbuster“, die für zaghaften Optimismus an den Märkten sorgen könnten.

Ghostbusters

Ghostbuster Nr.1 dürften nach Einschätzung der Kapitalmarktexperten die Zentralbanken sein, die versuchten der Wirkungskette aus steigenden Preisen, höheren Inflationserwartungen und drohender Lohn-Preisspirale mit strafferen Zinszügeln entgegenzuwirken. Erste Reaktion: die Zinserwartungen sind deutlich nach oben gedreht. Für Konjunktur, Anleihen- und Aktienmärkte kurzfristig zwar ein schmerzlicher Weg, aber langfristig sollten die Maßnahmen nach Ansicht von Kapitalmarktanalyst Dennis Nacken inflationsdämpfend und damit positiv wirken. In der Konjunktur selbst sehen die Analysten den zweiten Geisterjäger: „Die Indikatoren dies- und jenseits des Atlantiks zeigen in Richtung einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums, was sich auch auf die Preisentwicklung moderierend auswirken dürfte.“ Dabei könne sich Europa einer konjunkturellen Abschwächung nicht gänzlich entziehen, was sich auch mäßigend auf den Ölpreis auswirken dürfte. Den Unternehmensgewinnen im zweiten Halbjahr könnte das positive Impulse verleihen. Als Ghostbuster Nr.3 könnten sich die so genannten "starken Hände" entpuppen, die trotz Inflation und Konjunkturängsten die guten Bewertungen und hohen Risikoprämien nutzen, vermutet Nacken. Denn die hohe Cash-Quote bei institutionellen Investoren könnte ein guter Kontraindikator sein, der erwarten ließe, dass viele Investoren sich bereits auf einen Abschwung eingestellt haben und bereits verkauft haben, was sie verkaufen wollten.

Schwache Tage für Aufbau der Aktienposition nutzen

Der Ausblick für Juli legt nahe, in Aktien taktisch untergewichtet zu bleiben und schwache Tage zum Aufbau von Positionen zu nutzen. Deutschland könne sich als Globalisierungsgewinner im Vergleich zu den Nachbarländern am besten der konjunkturellen Abschwächung entziehen, und der DAX weise mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwas über 10 unverändert ein attraktives Bewertungsniveau auf. In den USA scheint der Konjunkturpessimismus bereits sein Tief erreicht zu haben und das anlaufende Fiskalpaket der US-Regierung dürfte den privaten Konsum stützen so die Analysten. Ein im historischen Vergleich attraktives KGV von rund 13 und eine Verlangsamung der negativen Gewinnrevisionen lassen die USA attraktiv erscheinen, zumal auch die anstehende Berichtssaison für positive Überraschungen sorgen könnte. In den Schwellenländern ist der Bewertungsspielraum in Märkten wie z. B. China und Indien auf ein moderates Niveau zurückgekommen und erscheint im Hinblick auf die Wachstumsdynamik wieder attraktiver. Außerdem profitierten die Länder von einer zunehmenden Verbesserung ihrer Bonitätseinstufung zu „Investment Grade“ (z.B. Brasilien), was angesichts nach wie vor hoher Renditeaufschläge auch die Anleihen von Schwellenländern weiterhin attraktiv erscheinen lasse.

Mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 900 Milliarden Euro ist Allianz Global Investors einer der größten Fondsmanager der Welt. Seit 2007 ist das gesamte Vermögensverwaltungsgeschäft der Allianz-Gruppe in Deutschland unter dem Dach von Allianz Global Investors vereint. Dazu gehört auch der im Jahr 1955 gegründete "Deutsche Investment Trust" (dit). Weltweit unterhält Allianz Global Investors mehr als 25 Standorte in allen wichtigen Wirtschafts- und Wachstumszentren.

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Über den Experten

André Rain
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Technischer Analyst und Trader
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André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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