Geht es am Aktienmarkt bald wieder abwärts?
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Bereits im Frühjahr hatte ich darauf hingewiesen, dass eines der größten Risiken das Ausbleiben eines Bärenmarktes ist. Daran hat sich nichts geändert. Es gilt mehr denn je. Der Markt korrigiert immerhin schon seit anderthalb Jahren.
Der US-Aktienmarkt steht heute mehr oder weniger dort, wo er schon Anfang 2018 stand. Zwischenzeitlich ging es zweimal recht steil nach unten. Jedes Mal wurde darüber spekuliert, ob das nun das Ende des Bullenmarktes sei. Beide Male war es das nicht.
Der Markt hat sich immer wieder gefangen. Wer aus dem Markt ausgestiegen ist, ärgert sich heute vermutlich. Dafür wittert man immerhin die nächste Chance. Global spielen Notenbanken nicht umsonst mit dem Gedanken, die Zinsen zu senken. Das tun sie nur, wenn Ungemach droht.
Wirtschaftliches Ungemach (eine Rezession) bedeutet im Normalfall, dass es auch einen Bärenmarkt gibt. Dann kann man als Anleger endlich wieder günstig kaufen und jahrelang zuschauen wie das Depot dicker wird.
Es gibt allerdings keine Garantie dafür, dass der Bärenmarkt auch bald kommt. Vergleicht man den aktuellen Bullenmarkt mit den historischen, so hat der Markt rein theoretisch noch viel Benzin im Tank.
Gemessen am längsten Bullenmarkt der Geschichte könnten wir erst Halbzeit haben. Der längste Bullenmarkt endete mit dem Platzen der Technologieblase. Bis dahin ging es fast 20 Jahre aufwärts.
Viele beginnen die Zeitrechnung für diesen Bullenmarkt (1982-2000) im Jahr 1987, sodass seine Dauer kürzer ist als in der Grafik dargestellt. Man kann über den Beginn dieses Bullenmarktes lange streiten, je nachdem, ob man den kurzweiligen Crash 1987 als Bärenmarkt klassifiziert oder nicht. Darauf kommt es aber nicht an.
Vielmehr zeigt der Verlauf, dass nach über 10 Jahren noch lange nicht Schluss sein muss mit dem Bullenmarkt. Man stelle sich nur vor, wir würden tatsächlich der nächsten Rezession entgehen, die sich aktuell für 2020 andeutet.
Ohne Rezession gibt es keinen Grund für einen Bärenmarkt, doch um die Rezession abzuwenden werden Notenbanken die Zinsen gesenkt haben. Das bringt Aktien wieder den Ruf ein, die einzige Alternative zu sein. Lange Zeit schon galten Aktien als Anlege ohne Alternative. Dann gab es zumindest in den USA wieder Zinsen.
Inzwischen ist die Dividendenrendite des S&P 500 wieder fast so hoch wie den Rendite einer 10-jährigen Staatsanleihe. Die augenscheinlich hohe Bewertung des Marktes, gemessen am KGV, ist da zweitrangig. Je niedriger die Zinsen sind, desto höher darf der Markt auch bewertet sein.
Es gibt durchaus die Chance, dass der Bärenmarkt nicht stattfindet. Stattdessen würde der Widerstand, der sich über anderthalb Jahre aufgebaut hat, weggesprengt werden. Das könnte zu einer recht explosiven Entwicklung führen und den Markt lange tragen. Im besten Fall können Aktien noch jahrelang steigen. Das Wachstum ist und bleibt global aber niedrig. Das begrenzt die Gewinne, sollte sich der Bullenmarkt fortsetzen. Mehr als 30 % Plus würde ich nicht erwarten.
Persönlich halte ich es allerdings für weitaus wahrscheinlicher, dass es mit den Kursen über die nächsten Quartale tendenziell nach unten geht. Bevor also der S&P 500 ein Drittel zulegt und auf 4.000 Punkte zusteuert, dürfte es erst noch einmal nach unten gehen.
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