Geht der Kursrutsch weiter?
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Aktienmärkte stürzen ab: Der inzwischen als Omikron-Variante bezeichnete Typ des Corona-Virus hat die Aktienmärkte am Freitag in Angst und Schrecken versetzt. Wegen einer hohen Anzahl an Mutationan auf dem sogenannten Spike-Protein scheint nämlich die Wahrscheinlichkeit sehr hoch zu sein, dass die bisherigen Impfstoffe weniger gut gegen die neue Variante schützen. Da die Variante außerdem sehr ansteckend zu sein scheint, droht eine schnelle Ausbreitung. Folglich kam es am Freitag an den Aktienmärkten zu einem Mini-Crash. Der DAX verlor mehr als vier Prozent, der Euro Stoxx 50 fast fünf Prozent und die wichtigsten Indizes an der Wall Street mehr als zwei Prozent. Stattdessen suchten Anleger den sicheren Hafen der Staatsanleihen auf. Die zuvor gestiegenen Renditen sanken am Freitag wieder deutlich.
Geht der Kursrutsch weiter? Nach einem starken Kursrutsch wie am Freitag ist zumindest eine kurzfristige Erholung, ein technischer Rebound, nicht unwahrscheinlich. Allerdings könnte die Omikron-Variante, die inzwischen auch bereits in Europa und womöglich auch in Deutschland aufgetaucht ist, eine solche Erholung natürlich verhindern. Hinzu kommen die ohnehin sehr hohen Infektionszahlen und vollen Intensivstationen in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Bleibt die Politik bei ihrer bisherigen Linie, sind weitere gesellschaftliche Einschränkungen bis hin zu einem Total-Lockdown, der möglicherweise bereits bei einer Ministerpräsidentenkonferenz in der kommenden Woche beschlossen werden könnte, nicht unwahrscheinlich. Am Dienstag wird das Bundesverfassungsgericht sein Urteil über die erste "Bundesnotbremse" verkünden. Dabei könnte das höchste deutsche Gericht auch erläutern, inwiefern und unter welchen Bedingungen die von der Politik ergriffenen Einschränkungen der Grundrechte im Kampf gegen die Pandemie zulässig sind. Das Urteil könnte wichtige Folgen für den weiteren Kampf gegen die Pandemie in Deutschland haben.
Fokus auf die Impfstoffhersteller: Die Aktien der mRNA-Impfstoffhersteller BioNTech und Moderna konnten am Freitag um mehr als 14 Prozent bzw. mehr als 20 Prozent zulegen. Die neue Variante könnte schließlich neue Impfstoffe notwendig machen. Beide Unternehmen haben bereits damit begonnen, zu untersuchen, wie gut die bisherigen Impfstoffe gegen die neue Variante wirken, erste Aussagen dazu soll es in spätestens zwei Wochen geben. Sollten neue bzw. modifizierte Impfstoffe notwendig werden, könnten diese früheren Aussagen zufolge in rund sechs Wochen entwickelt werden. Bis die Impstoffe dann tatsächlich zum Einsatz kommen, könnte es allerdings insgesamt wohl rund 100 Tage dauern.
Absturz der Tourismus-Aktien und Fokus auf Stay at Home Stocks: In Bezug auf die einzelnen Sektoren haben die Aktienmärkte am Freitag das Spiel aus früheren Pandemiephasen wiederholt. Aktien von Sektoren, die durch Corona stark behindert werden, wie etwa der Tourismus-Sektor, gerieten stark unter Druck. Die Aktien des Flugzeugbauers Airbus brachen um mehr als 11 Prozent ein. Anleger stürzten sich wieder auf typische "Stay at home"-Aktien, also Papiere von Unternehmen, die von den Einschränkungen sogar profitieren könnten. Dazu gehören etwa die Aktien des Videokonferenzsoftwareanbieters Zoom oder des Kochboxenlieferanten HelloFresh, die beide um mehr als fünf Prozent zulegen konnten.
Trübt sich die Konjunktur wieder ein? In Deutschland und Europa leidet die Konjunktur ohnehin schon an den jüngst wieder stark gestiegenen Infektionszahlen und neuen Einschränkungen sowie an den Lieferkettenproblemen. Dies zeigen die in der zurückliegenden Woche veröffentlichten vorläufigen Einkaufsmanagerindizes sowie das ifo-Geschäftsklima. In den USA sieht die Lage hingegen (noch?) besser aus. So sanken die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 1969. In der kommenden Woche werden die jüngsten ISM-Einkaufsmanagerindizes und insbesondere die am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden US-Arbeitsmarktdaten für November neuer Erkenntnisse zur Lage der Konjunktur liefern. Einer weiteren Erholung der Konjunktur könnte allerdings auch in den USA die Entwicklung der Pandemie ganz schnell wieder einen Strich durch die Rechnung machen, zum Beispiel falls eine rasche Ausbreitung der Omikron-Variante auch in den USA wieder zu neuen Einschränkungen führen sollte.
Wie reagieren die Notenbanken? In den USA signalisierten mehrere Notenbanker sowie in einem gewisseren Maße auch das in der zurückliegenden Woche veröffentlichte Protokoll der letzten Notenbanksitzung die Möglichkeit einer schnelleren Straffung der Geldpolitik. So könnte das Tapering der Anleihenkäufe beschleunigt und die Zinsen früher wieder angehoben werden. Allerdings könnte auch hier natürlich die Pandemieentwicklung ein Umdenken bewirken und die Notenbank außerdem vor ein schweres Dilemma stellen: Wie wird sie reagieren, wenn die Wirtschaft erneut einbricht, die Inflation aber hoch bleibt?
Wichtige Termine der kommenden Woche
Montag, 29. November
- Quartalszahlen Deutschland: bet at home
- Sonstige Unternehmenstermine: Knorr-Bremse (Kapitalmarkttag)
- 14:00 Uhr: Inflationsrate Deutschland November (vorläufig), Ergebnisse aus einzelnen Bundesländern bereits im Verlauf des Vormittags.
Dienstag, 30. November
- Quartalszahlen Deutschland: Adler Real Estate, First Sensor, Voltabox
- Quartalszahlen Wall Street: NetApp, Salesforce, Hewlett Packard Enterprise, Zscaler
- Quartalszahlen sonstige: Easyjet, Schneider Electric, Volvo Cars
- Sonstige Unternehmenstermine: Jenoptik (Kapitalmarkttag, bis 1.12.), Koenig & Bauer (Kapitalmarkttag), Nemetschek (Roadshow), Rheinmetall (Analystenveranstaltung), Siemens Energy (Analystenveranstaltung)
- 02:00 Uhr: CFLP-Einkaufsmanagerindizes China November
- 09:55 Uhr: Arbeitsmarktdaten Deutschland November
- 11:00 Uhr: Inflationsrate Eurozone November (vorläufig)
- 16:00 Uhr: Verbrauchervertrauen Conference Board USA November
- 16:00 Uhr: Senatsanhörung zum CARES Act von Fed-Chef Jerome Powell
Mittwoch, 1. Dezember
- Quartalszahlen Deutschland: Dr. Hönle, Instone Real Estate Group
- Quartalszahlen Wall Street: Okta, Splunk, Veeva Systems
- Sonstige Unternehmenstermine: Deutsche EuroShop (Analystenveranstaltung), Sanofi (Virtual Vaccines Day)
KfZ-Absatzzahlen November USA - 02:45 Uhr: Caixin-Einkaufsmanagerindex Industrie China November
- 08:00 Uhr: Einzelhandelsumsatz Deutschland Oktober
- 09:55 Uhr: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Deutschland November (endgültig)
- 10:00 Uhr: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Eurozone November (endgültig)
- 14:15 Uhr: ADP-Arbeitsmarktdaten USA November
- 16:00 Uhr: Anhörung von Fed-Chairman Jerome Powell vor Ausschuss des Repräsentantenhauses
- 16:00 Uhr: ISM-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe November USA
Donnerstag, 2. Dezember
- Kryptowährungen-Themenspecial und Webinarmarathon„Let's talk about Crypto“. Hier geht es zur Anmeldung!
- Quartalszahlen Deutschland: Deutsche Beteiligung, Siemens (Geschäftsbericht)
- Quartalszahlen Wall Street: Big Lots, DocuSign, Dollar General, Kroger, Ollie's Bargain Outlet, Ulta Beauty
- Sonstige Unternehmenstermine: Borussia Dortmund (Hauptversammlung), Glencore (Investorentag), KWS Saat
- Hauptversammlung), Novartis (Kapitalmarkttag), Safran (Kapitalmarkttag), Scout24 (Kapitalmarkttag), Siemens Energy (Analystenveranstaltung), ThyssenKrupp (Kapitalmarkttag), Vonovia (Analystenveranstaltung)
- Beratungen der OPEC+-Staaten zur Ölförderpolitik
- 11:00 Uhr: Arbeitsmarktdaten Eurozone Oktober
- 11:00 Uhr: Erzeugerpreise Eurozone Oktober
- 14:30 Uhr: Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA
Freitag, 3. Dezember
- Quartalszahlen Deutschland: Aurubis (endgültig)
- Sonstige Unternehmenstermine: Allianz (Kapitalmarkttag)
- Pkw-Neuzulassungen Deutschland November
- 14:30 Uhr: US-Arbeitsmarktdaten November
- 22:00 Uhr: Überprüfung Index-Zusammensetzung DAX, MDAX, SDAX
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gehe davon aus, dass die Notenbanker während der 4. Welle viel zurückhaltender sind als zu Beginn der Pandemie. So gesehen könnte sich die 4. Welle für die Wirtschaft sich als echter Härtetest entpuppen