Gegen den Strom? Keine Angst vor asiatischen Aktien
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München (BoerseGo.de) - China? Kaufen. Japan? Kaufen. Nicht nur berufsbedingt blickt Jan Ehrhardt, Portfoliomanager des GAMAX Maxi-Fonds Asien International, positiv auf die Perspektiven der asiatischen Märkte für 2015. „Wir sehen derzeit zwar viel kritische Berichterstattung zur Entwicklung der großen Volkswirtschaften im asiatischen Bereich. So wird seit längerem über eine chinesische Immobilienblase, ein geringeres chinesisches Wirtschaftswachstum und eine wirkungslose Konjunkturpolitik der japanischen Notenbank diskutiert“, wie Ehrhardt in einem aktuellen Marktkommentar schreibt. „Diese Faktoren sind zwar vorhanden, wir halten ein selektives Investment in den weiterhin wichtigen asiatisch-pazifischen Wirtschaftsraum trotzdem auch 2015 für aussichtsreich.“
Während der chinesische Internet-Konzern Alibaba einen glänzenden Start bei Börsengang und Anleiheemission hingelegt habe, deuteten die chinesischen Konjunkturdaten wie Einkaufsmanager-Indizes, Industrieproduktion und stagnierende Geldmenge weiter auf eine Abkühlung der Konjunktur. Weiter steigende Löhne führten dazu, dass die Produktion einfacher Güter zunehmend aus China in günstigere Standorte wie Vietnam verlagert werde. Und auch wenn sich die chinesische Immobilienkonjunktur im Oktober wieder gefangen habe, bleibe das Überangebot an Wohnraum, vor allem in ländlichen Regionen weiter bestehen. Baukonjunktur-sensitive Titel, aber auch Rohstoff- und Energieaktien würden daher in den kommenden Monaten voraussichtlich keine attraktiven Zielinvestments sein, heißt es weiter.
„Schwächere Wirtschaftsdaten müssen aber nicht unbedingt eine schwächere Aktienmarktentwicklung bedeuten“, ist Ehrhardt dennoch zuversichtlich. „Schließlich senkt die chinesische Notenbank nun die Zinsen. Ferner müssen wir in China nur selektiver werden.“ Vielversprechend seien insbesondere defensive Aktien mit stabilen Erträgen und attraktiven Dividenden wie Mautstraßen-Betreiber, Logistik, Telekom und ausgewählte Konsumtitel – gerade diese könnten längerfristig von den wachsenden Einkommen der Privathaushalte profitieren. Auch gebe es in China nach wie vor viele Unternehmen in privater Hand, die kaum oder gar nicht von der hohen Verschuldung der staatlichen Konzerne betroffen seien. Diese könnten im kommenden Jahr von einer Verbesserung der Kreditbedingungen profitieren und sich überdurchschnittlich entwickeln, heißt es weiter. Insgesamt hält Ehrhardt den chinesischen Aktienmarkt mit einem Kurs-Gewinnverhältnis von etwa 11 auch 2015 noch für attraktiv.
In Japan scheine die Wirtschaft trotz des Konjunkturprogramms des japanischen Premiers Shinzo Abe und der expansiven Politik der japanischen Notenbank nicht so richtig anzuspringen. Dennoch sieht Ehrhardt auch hier Chancen für ausgewählte Branchen und Einzeltitel: „Die Unternehmensgewinne sind trotz schwacher Konjunktur zuletzt stärker gestiegen. Gerade exportorientierte Unternehmen profitieren von einem abwertenden Yen. Dieser Trend könnte sich 2015 fortsetzen.“ Zudem erwartet Ehrhardt eine mögliche Ausweitung von Aktienrückkäufen seitens japanischer Unternehmen.
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