Kommentar
11:38 Uhr, 13.12.2004

Gazprom – Die treibende Kraft

Das Unternehmen Gazprom ist gerade in aller Munde – und das hat vor allem einen Grund: Die Krise des russischen Unternehmens Yukos. Dabei rückt bei Yukos der 20. Dezember 2004 in den Fokus: Hier entscheidet die Aktionärsversammlung, ob der Konzern liquidiert wird oder ob der Konzern den Weg in die Insolvenz geht. Das Kernstück des Yukos-Imperiums stellt dabei Juganskneftegas dar. Die staatlich angeordnete Zwangsversteigerung der Yukos-Tochter findet am 19. Dezember statt. Gazprom hat bisher als einziges Unternehmen die Teilnahme an der Versteigerung zugesagt. Das Mindestgebot liegt bei 8,65 Mrd. USD, welches von einer Großzahl der Beobachter als gering eingestuft wird.
Durch eine geglückte Übernahme könnte Gazprom mit internationalen Größen wie BP, ExxonMobil oder Shell gleichziehen.

Abseits der aktuellen Diskussion hat Gazprom durchaus einiges zu bieten: Der russischen Gaskonzern, an dem der Staat mit 38,37 Prozent beteiligt ist, ist in seiner Branche das weltweit führende Unternehmen. Es deckt ca. ein Fünftel der Produktion ab und verfügt über rund 16 Prozent der weltweiten Reserven. Die erst kürzlich beschlossenen Preiserhöhungen bei Gas, immerhin um durchschnittlich 23 Prozent, erscheinen als sehr hoch, waren aber im Rahmen der Analystenerwartungen.
In Zukunft möchte sich der Konzern ein zweites Standbein aufbauen. Neben dem Erhalt der Spitzenposition im Gasgeschäft verfolgt Gazprom das Ziel, zu den Global Playern bei der Ölproduktion aufzusteigen. Der erste Schritt in diese Richtung wurde vor wenigen Wochen unternommen, indem die Übernahme des ebenfall staatlichen Öl-Unternehmens Rosneft angekündigt wurde. Der nächste Schritt soll durch obige Übernahme erfolgen.

Die technische Situation der Aktie sieht gegenwärtig recht vielversprechend aus: Der seit Anfang 2003 laufende Aufwärtstrend verläuft gegenwärtig im Bereich von ca. 31 US Dollar. Auf der Oberseite verläuft ein horizontaler Widerstand bei rund 39 US Dollar. In den kommenden Wochen wird sich entscheiden, ob mit einer möglichen Unterstützung der Öl- und Gaspreise dieser Widerstand durchbrochen oder ob der fast zweijährige Aufwärtstrend nach unten durchbrochen wird.

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WKN Art BzV Basispreis Laufzeit
DB0GY2 Call 0,1 40 15.06.2005
DB0GY3 Call 0,1 50 15.06.2005
DB0GY4 Call 0,1 45 14.12.2005
DB0GY5 Call 0,1 60 14.12.2005

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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