Garantie mit ungewisser Laufzeit
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Mit hohen Kupons lockt derzeit die DZ BANK. Beim neuen „PlusZins Rebound“ gibt’s in den ersten beiden Jahren garantierte 5,5 Prozent p.a. Anschließend sind die Ausschüttungen abhängig von der Entwicklung eines 20 internationale Titel umfassenden Aktienkorbs, wobei indes nur die schlechteste Performance zählt. Diese wird mit dem Partizipationsfaktor von 0,6 gewichtet und dann zuzüglich 10 Prozent p.a. als Zins überwiesen – verliert beispielsweise keine Aktie mehr als 10 Prozent, darf der Anleger sich also über 4,0 Prozent freuen (10 + 0,6 x -10). Leider erfolgt die Performance-Messung stets auf Basis der Kurse am Emissionstag; sofern also eine Aktie in den ersten zwei Jahren kräftig fällt und sich dann nicht mehr erholt, ist’s schnell Essig mit der Zins-Chance. Im schlimmsten Fall kommt in den Jahren drei bis sieben nur der Mindestkupon zur Auszahlung, bevor die Genossen dann im Juni 2012 garantiert den Emissionspreis erstatten. Die Mindestverzinsung wird wie üblich erst nach Beendigung der Zeichnungsfrist festgelegt; der bislang veröffentlichte Ziel-Korridor liegt bei 0,75 bis 1,25 Prozent p.a.
Unter Umständen gelangt man allerdings schon vorzeitig und mit deutlich höheren Erträgen ans Ziel. Denn sobald die Summe der insgesamt ausgezahlten Kupons 16 Prozent überschreitet, wird vorzeitig zum Nominalwert zurückgezahlt. Theoretisch kann also bereits nach drei Jahren Schluss sein, wenn die geringste Aktien-Performance bei mindestens -8,33 Prozent liegt: Dann werden fünf Prozent Zinsen gezahlt und die Vorfälligkeitshürde ist genommen. Dank dieser „Express“-Funktion sehen wir hier durchaus eine faire Chance auf über dem Anleihen-Niveau liegende Renditen, womit die DZ BANK wieder einmal ihr Talent beweist, selbst in für Vollkasko-Investments schwierigen Zeiten aussichtsreiche Produkte zu kreieren. Leider bleiben die Genossen sich auch in anderer Hinsicht treu – der Ausgabeaufschlag ist mit drei Prozent erneut viel zu hoch geraten.
Mehr über Zertifikate erfahren Sie Woche für Woche im ZertifikateJournal, dem kostenlosen Anlegerbrief von Deutschlands führenden Zertifikate-Experten Christian W. Röhl und Werner H. Heussinger. Auf www.zertifikatejournal.de können Sie sich in den Gratis-Verteiler eintragen!
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.