Fundamentale Nachricht
12:08 Uhr, 31.03.2020

FX-Mittagsbericht: US-Dollar setzt Erholung fort

Der Anstieg der chinesischen CFLP-Einkaufsmanagerindizes über 50 Punkte weckt Hoffnungen auf eine V-förmige Erholung, für das zweite Quartal rechnet Goldman Sachs jedoch erst einmal mit einem US-Wirtschaftseinbruch um 34 Prozent.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,09778 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,23410 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar erholt sich im europäischen Handel am Dienstagvormittag im Umfeld steigender Kurse an den Aktienmärkten auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter von seinem am vergangenen Freitag erreichten Zehntagestief.

Derweil die Corona-Pandemie weltweit fortschreitet, sind die ersten Wirtschaftsdaten aus China des zu Ende gehenden Monats Marktbeobachtern zufolge ermutigend. So haben sich die CFLP-Einkaufsmanagerindizes im März deutlich von ihren Einbrüchen im Zuge der Corona-Krise erholt und sind wieder über die Marke von 50 Punkten gestiegen. Der CFLP-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe legte von 35,7 Punkten auf 52,0 Zähler zu (Konsens 44,9 Punkte), während der CFLP-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor von 29,6 auf 52,3 Zähler stieg (erwartet 52,3 Punkte).

„Noch liegen die Werte aber nur knapp oberhalb der Wachstumsschwelle und so werden die Aprilwerte zeigen müssen, ob das Wiederbeleben der Volkswirtschaft gelingt. Sollte dies der Fall sein, würde das Szenario einer V-förmigen Erholung auch in den europäischen und amerikanischen Volkswirtschaften untermauert“, schreibt Helaba-Analyst Ralf Umlauf im „Tagesausblick Renten/Devisen“.

Bis die Talsohle durchschritten ist, dürfte es jedoch noch dauern. Die Ökonomen von Goldman Sachs rechnen nun damit, dass das US-Bruttoinlandsprodukt als Folge der Corona-Pandemie im zweiten Quartal annualisiert um 34 Prozent einbrechen wird (bisherige Prognose minus 24 Prozent). Die Arbeitslosenquote soll bis Mitte des Jahres auf 15 Prozent steigen (letzte Schätzung neun Prozent). Im dritten Quartal soll es dann jedoch wieder bergauf gehen und die US-Wirtschaft annualisiert um 19 Prozent wachsen.

EUR/USD weitet seine gestrigen Verluste aus und notierte bislang bei 1,0965 im Tief. Am vergangenen Freitag hatte das Währungspaar bei 1,1147 ein Zehntageshoch erreicht. Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im März laut Vorabschätzung um 0,7 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,8 Prozent gerechnet, nach plus 1,2 Prozent im Februar. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD fällt ebenfalls weiter von seinem am Freitag bei 1,2486 erreichten Zweiwochenhoch zurück und wurde bislang zutiefst bei 1,2241 gehandelt. Das britische Bruttoinlandsprodukt war im vierten Quartal laut zweiter Veröffentlichung gegenüber dem Vorquartal wie bereits gemeldet unverändert, nach einem Anstieg um 0,4 Prozent im dritten Quartal.

USD/JPY weitet seine gestrigen Gewinne nach Erreichen eines knappen Zweiwochentiefs bei 107,10 aus und notierte bislang bei 108,73 im Hoch. Die für den Monat Februar gemeldeten Daten aus Japan sind besser ausgefallen als erwartet. Die Industrieproduktion stieg vorläufigen Daten zufolge um 0,4 Prozent im Monatsvergleich. Die Einzelhandelsumsätze legten auf Jahressicht um 1,7 Prozent zu. Bitte beachten Sie auch die ausführlichere USD/JPY-News.

USD/CHF erreichte bislang 0,9649 im Hoch. Die schweizerischen Einzelhandelsumsätze sind im Januar auf Jahressicht um 0,3 Prozent gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem unveränderten Wert gerechnet, nach zuvor minus 0,1 Prozent.

Datenseitiges Highlight im US-Handel am Dienstagnachmittag ist das Verbrauchervertrauen des Conference Board im März. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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