Fundamentale Nachricht
12:37 Uhr, 24.11.2020

FX-Mittagsbericht: US-Dollar nahe Zweieinhalbmonatstief

Die gestiegene Risikobereitschaft infolge neuer positiver Impfstoff-Nachrichten und die damit verbundene Hoffnung auf eine Bewältigung der Corona-Krise und eine Belebung der Konjunktur lasten am Dienstag auf dem US-Dollar.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,18737 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,33452 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar gibt im europäischen Handel am Dienstagvormittag im Umfeld einer erhöhten Risikobereitschaft und Gewinnen an den internationalen Aktienmärkten auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) nach, handelt aber weiterhin oberhalb seines zu Wochenbeginn erreichten Zweieinhalbmonatstiefs.

Die Stimmung steigen lassen haben neue positive Impfstoff-Nachrichten. So hat nach Pfizer/Biontech und Moderna gestern auch Astrazeneca einen Erfolg bei seinem Impfstoffkandidaten gemeldet, was die Hoffnung auf eine Bewältigung der Corona-Krise und eine Belebung der Konjunktur schürt.

Dies unterstreicht auch der am Montag gemeldete Markit-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende US-Gewerbe, der im November mit 56,7 Punkten überraschend auf den höchsten Stand seit 2014 gestiegen ist. Auch dessen Pendant für den Dienstleistungssektor übertraf mit einem Anstieg auf 57,7 Zähler die Erwartungen.

Hinzu kommt, dass US-Präsident Donald Trump seine bisherige Verweigerungstaktik aufgeben und nun den Weg frei machen will für eine Amtsübergabe an den designierten Präsidenten Joe Biden. Dieser will offenbar Ex-Notenbankchefin Janet Yellen zur ersten US-Finanzministerin berufen.

EUR/USD notierte bislang bei 1,1894 im Hoch. Der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex ist angesichts der neuen Corona-Beschränkungsmaßnahmen im November auf 90,7 Punkte gesunken – der zweite Rückgang in Folge. Analysten hatten im Konsens mit einem Wert von 90,8 Zählern gerechnet, nach 92,7 Punkten im Oktober. „Die zweite Corona-Welle hat die Erholung der deutschen Wirtschaft unterbrochen", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Nachdem GBP/USD gestern bei 1,3397 ein frisches Zweieinhalbmonatshoch erreicht hat, wurde das Währungspaar heute bislang zuhöchst bei 1,3384 gehandelt. Dabei profitiert das Pfund auch von der Hoffnung, dass schlussendlich doch noch ein Brexit-Abkommen unter Dach und Fach gebracht werden kann. Der CBI-Index zum Einzelhandelsumsatz in Großbritannien ist im November auf minus 25 Punkte gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang auf minus 32 Zähler gerechnet, nach minus 23 Punkten im Oktober.

USD/JPY fällt bislang bis 104,11 im Tief zurück. Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ) Haruhiko Kuroda hat bei seiner halbjährlich vor dem japanischen Parlament stattfindenden Anhörung erklärt, dass die Notenbank ihre ultralockere Geldpolitik weiterhin fortsetzen wird, da das angestrebte Inflationsziel von zwei Prozent angesichts der Corona-Krise in weitere Ferne gerückt sei. Zurzeit gebe es keine Notwendigkeit, die Geldpolitik zu überdenken, hieß es. Der BoJ-Chef bekräftigte zudem, dass die japanische Wirtschaft auf einem moderaten Erholungskurs sei, auch wenn die Zahl der Covid-19-Infektionen in Japan zuletzt gestiegen sei. Bitte beachten Sie auch die ausführlichere USD/JPY-News.

Datenseitiges Highlight im US-Handel am Dienstagnachmittag ist das Verbrauchervertrauen des Conference Boards im November. Zudem stehen Reden von Vertretern der Federal Reserve Bank auf dem Programm. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschafsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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