FX-Mittagsbericht: US-Dollar im Ausverkauf
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Der US-Dollar ist nach Veröffentlichung des Fed-Protokolls und der ebenfalls „dovishen“ Rede von Fed-Präsident Ben Bernanke am Mittwochabend auf breiter Basis massiv schwächer in den europäischen Handel am Donnerstag gestartet. EUR/USD hat es im Zuge dessen aus dem Bereich der 1,2850er-Marke bis 1,3207 in der Spitze katapultiert, während GBP/USD bis 1,5194 in die Höhe schnellte.
Das Protokoll der Sitzung am 18./19. Juni hatte enthüllt, dass die Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed (FOMC) äußerst uneins bezüglich des Zeitpunkts der Reduzierung der Quantitative-Easing-Maßnahmen waren. Viele FOMC-Mitglieder wollen aber erst noch weitere Verbesserungen, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt sehen, bevor die Anleihenkäufe im Volumen von derzeit 85 Milliarden US-Dollar zurückfahren werden sollen. Ins gleiche Horn stieß später Bernanke. Der Fed-Chef sagte, eine lockere Geldpolitik sei weiterhin vonnöten und die Arbeitslosenquote von derzeit 7,6 Prozent beschönige möglicherweise die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Die vom Markt bislang eingepreiste erste Reduzierung der Anleihenkäufe im September dürfte mit diesen Äußerungen unwahrscheinlicher geworden sein.
USD/JPY hat die runde 100er-Marke deutlich hinter sich gelassen und notierte im Tief bei 98,19. Die Bank of Japan (BoJ) hat ihre Geldpolitik unverändert belassen. Die Geldbasis soll weiterhin mit einer Jahresrate von 60 bis 70 Billionen Yen ausgeweitet werden. Gleichzeitig sprach die BoJ zum ersten Mal seit der Katastrophe von Fukushima von einer moderaten Erholung im Land und zeigte sich zuversichtlich, dass die lockere Geldpolitik den sinkenden Preisen den Garaus machen könne. Dennoch werde das zweiprozentige Inflationsziel voraussichtlich nicht so schnell erreicht werden können, wie noch im April gehofft, heißt es.
AUD/USD hat ein Zweiwochenhoch bei 0,9305 erreicht. Der jüngste australische Arbeitsmarktbericht ist gemischt ausgefallen. So erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten im Juni überraschend deutlich um 10.300 (Konsens plus 300 nach minus 700). Die Arbeitslosenquote stieg auf 5,7 Prozent – und damit stärker als erwartet. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Plus von 5,5 auf 5,6 Prozent gerechnet.
Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag um 14:30 Uhr MESZ die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche bis zum 6. Juli gemeldet. Erwartet wird im Konsens ein Rückgang auf 335.000, nach 343.000 in der Vorwoche. Gleichzeitig stehen auch die US-Importpreise im Juni an. Analysten rechnen im Konsens mit einem im Monatsvergleich unveränderten Wert, nach einem Rückgang um 0,6 Prozent im Mai.
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
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