Fundamentale Nachricht
12:47 Uhr, 11.04.2017

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt zurück

Der US-Dollar gibt am Dienstag im Umfeld zunehmender geopolitischer Spannungen trotz der Aussicht auf weiter steigende US-Leitzinsen auf breiter Basis nach.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,0616 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,2424 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar fällt im europäischen Handel am Dienstag auf breiter Basis zurück. Die USA wollen nach den Worten ihres Außenministers Rex Tillerson wieder als globale Ordnungsmacht auftreten und rücken damit von früheren Ankündigungen des neuen Präsidenten Donald Trump ab. Die US-Streitkräfte hatten am Freitag als Vergeltung für einen Giftgasangriff einen syrischen Luftwaffenstützpunkt angegriffen. Wohl aufgrund dessen wird Tillerson anders als geplant bei einem Besuch in Moskau am Mittwoch Präsident Wladimir Putin nicht treffen. Die Absage Moskaus, einem engen Verbündeten des syrischen Machthabers Baschar Al-Assads, wird von Beobachtern als Zunahme der geopolitischen Spannungen gewertet.

Der Angriff auf eine Luftwaffenbasis in Syrien sei auch eine Warnung an Nordkorea, machte US-Außenminister Tillerson klar. Es werde eine amerikanische Antwort geben, sollte von Staaten eine Gefahr ausgehen. Um den Druck auf Nordkorea zu erhöhen, haben die USA eine Flugzeugträgergruppe vor die Küste Nordkoreas verlegt. Nordkorea betrachtet dies als Vorbote einer Invasion und warnte die USA vor „katastrophalen Konsequenzen".

Die US-Leitzinsen dürften der Präsidentin der US-Notenbank Janet Yellen zufolge weiter steigen. Yellen sagte am Montagabend, die US-Wirtschaft sei inzwischen in einem relativ guten Zustand und die Federal Reserve Bank (Fed) wolle den Kurs schrittweise steigender Leitzinsen fortsetzen. Ziel sei Vollbeschäftigung und eine Inflationsrate nahe zwei Prozent, ohne dass die Wirtschaft überhitze, hieß es.

EUR/USD erholt sich am Dienstag nach einem starken ZEW-Index weiter von seinem zu Wochenbeginn bei 1,0568 erreichten Vierwochentief und notierte bislang bei 1,0617 im Hoch. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim am Dienstagvormittag mitteilte, kletterten die deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen im April überraschend auf 19,5 Punkte. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs auf 13,2 Zähler gerechnet, nach 12,8 Punkten im März. Bitte beachten Sie auch die ausführlichere EUR/USD-News.

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GBP/USD legt ebenfalls zu und notierte bislang bei 1,2445 im Hoch. Die britischen Verbraucherpreise sind im März um 2,3 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einer etwas geringeren Teuerungsrate von 2,2 Prozent gerechnet, nach ebenfalls 2,3 Prozent im Februar. Die aktuelle Teuerungsrate ist die höchste seit September 2013. Bitte lesen Sie hierzu auch die aktuelle EUR/GBP-News. USD/JPY fiel bislang bis 110,42 zurück, während USD/CHF vom gestrigen Vierwochenhoch bei 1,0108 bis bislang 1,0057 nachgab.

USD/SEK fällt im weiteren Handelsverlauf am Dienstag im Zuge der US-Dollar-Verluste auf breiterer Basis von seinem zuvor bei 9,1095 erreichten Dreimonatshoch zurück und notierte bislang bei 9,0425 im Tief. Die am Morgen aus Schweden gemeldeten Inflationszahlen sind enttäuschend ausgefallen. So waren die Preise im März gegenüber dem Vormonat überraschend unverändert. Auf Jahressicht ergibt sich nur noch ein Zuwachs um 1,3 Prozent, nach 1,8 Prozent im Februar. Bitte lesen Sie auch die ausführlichere USD/SEK-News.

Aus den USA werden am Dienstagnachmittag unter anderem die JOLTS-Daten (offene Stellen) im Februar gemeldet. Zudem steht eine Rede des Präsidenten der Fed in Minneapolis Neel Kashkari an. Die Details entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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