FX-Mittagsbericht: Fed-Protokoll und Bernanke-Rede im Fokus

Der US-Dollar gibt im europäischen Handel am Mittwochvormittag im Vorfeld des am Abend anstehenden Sitzungsprotokolls des letzten Notenbanktreffens der Federal Reserve Bank (Fed) und einer Rede von Fed-Präsident Ben Bernanke auf breiter Basis nach. EUR/USD hat die 1,28er-Marke zurückerobert und notierte bislang bei 1,2836 in der Spitze. Im Tief hatte EUR/USD am Dienstag nach Äußerungen des Vizepräsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) Jörg Asmussen 1,2754 erreicht. Asmussen hatte erklärt, dass die von EZB-Präsident Mario Draghi getätigte Äußerung, der Leitzins solle über einen längeren Zeitraum niedrig belassen werden, sich auf einen Zeitraum von mehr als einem Jahr beziehe. Die EZB hatte dies später dementiert.

Prinzipiell EUR-negativ ist, dass die Ratingagentur Standard & Poor’s ihr Rating für die Kreditwürdigkeit Italiens infolge der anhaltenden Wirtschaftsschwäche und den Problemen auf den Kreditmärkten von „BBB+“ auf „BBB“ gesenkt hat. Der Ausblick sei weiterhin negativ, heißt es. Die deutschen Verbraucherpreise sind im Juni wie erwartet um 1,8 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Im Mai lag die Teuerungsrate bei 1,5 Prozent.

GBP/USD erholt sich ebenfalls von seinem gestern nach schwachen Daten aus der britischen Industrie erreichten Dreijahrestief bei 1,4813 und notierte bislang bei 1,4922 im Hoch. USD/JPY rutschte im Zuge der US-Dollar-Verluste auf breiter Basis unter die runde 100er-Marke und erreichte bisher 99,75 im Tief.

Aus den USA stehen um 16:00 Uhr MESZ die Lagerbestände im Großhandel zur Veröffentlichung an. Erwartet wird im Konsens ein Anstieg um 0,3 Prozent im Monatsvergleich, nach plus 0,2 Prozent im Vormonat. Um 20:00 Uhr MESZ wird das Sitzungsprotokoll der letzten geldpolitischen Sitzung der Fed veröffentlicht. Um 22:10 Uhr MESZ folgt eine Rede von Fed-Präsident Bernanke in Boston. Sowohl von dem Sitzungsprotokoll als auch der Bernanke-Rede erhoffen sich die Marktteilnehmer weitere Hinweise auf den Beginn und das Ausmaß der geplanten Reduzierung der Quantitative-Easing-Maßnahmen.

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.