FX-Mittagsbericht: Emerging-Markets-Währungen unter Druck
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Der US-Dollar notiert im europäischen Handel am Donnerstag nach Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls des letzten US-Notenbanktreffens auf breiter Basis fester. Das Protokoll bestätigte die Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) noch vor Jahresende mit der Rückführung ihrer Quantitative-Easing-Maßnahmen beginnen wird. EUR/USD kann sich jedoch von seinem Tief bei 1,3319 wieder erholen. Unterstützung bekommt die europäische Gemeinschaftswährung dabei von den besser als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone im August.
So ist der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe überraschend deutlich auf 51,3 Punkte gestiegen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Plus auf 50,9 Zähler gerechnet, nach 50,3 Punkten im Juli. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor verbesserte sich ebenfalls stärker als erwartet auf 51,0 Punkte (Konsens 50,2 Zähler), nach 49,8 Punkten im Vormonat. Der Gesamtindex stieg auf ein Zweijahreshoch bei 51,7 Punkten (erwartet 51,0 nach 50,5 Zählern).
Die Abwertung vieler Emerging-Markets-Währungen setzt sich auch am Donnerstag weiter fort. Die türkische Lira hat dabei trotz einer erneuten Anhebung des Ausleihezinses um 50 Basispunkte auf nun 7,75 Prozent jüngst ein frisches Allzeittief gegenüber Euro und US-Dollar erreicht. Bei EUR/TRY liegt dies bei 2,6558, bei USD/TRY bei 1,9882.
Die Aussicht, dass die US-Notenbank die Geldschleusen langsam schließen wird, hat auch die asiatischen Währungen wie die indonesische Rupiah (USD/IDR) und die indische Rupie (USD/INR) weiter unter Druck gebracht. USD/IDR erreichte ein Fünfjahreshoch bei 11.148, während USD/INR bei 65,56 ein neues Allzeithoch markierte. Wie die Türkei ist auch Indien wegen des hohen Leistungsbilanzdefizits des Landes auf ausländische Kapitalzuflüsse angewiesen. Auch der brasilianische Real ist jüngst auf ein Viereinhalbjahrestief gegenüber dem US-Dollar gefallen (USD/BRL- Hoch bei 2,4499). Die Nachricht, dass Alexandre Tombini, der Präsident der brasilianischen Notenbank, seine Teilnahme an dem dieswöchigen Notenbankertreffen in Jackson Hole abgesagt hat, weil er die Märkte beobachten wolle, stimmt nicht gerade optimistisch.
Der US-Wirtschaftskalender am Donnerstagnachmittag ist gut bestückt. Den Auftakt zum Datenreigen machen um 14:30 Uhr MESZ die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche bis zum 17. August 2013. Erwartet wird im Konsens ein Wert von 322.000 nach 320.000 in der Vorwoche. Um 15:00 Uhr MESZ folgen der FHFA-Hauspreisindex für Juni (Konsens plus 0,6 Prozent im Monatsvergleich, nach plus 0,7 Prozent) sowie der Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im August (erwartet 54,1 nach 53,7 Punkten). Um 16:00 Uhr MESZ werden die US-Frühindikatoren für Juli veröffentlicht (Konsens plus 0,5 nach 0,0 Prozent). Eine Rede von US-Finanzminister Jack Lew steht um 21:15 Uhr MESZ auf der Agenda.
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
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