Kommentar
14:11 Uhr, 05.06.2024

Fußball, Olympia und das große Geld

Bald ist es wieder soweit! Die Fußball-Europameisterschaft 2024 findet in Deutschland statt. Für einige Wochen richten sich die Augen der Sportwelt auf Europa, denn in Paris finden einen Monat später die Olympischen Spiele statt.

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Viele Firmen möchten die Großevents nutzen, um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern und die Nachfrage nach speziellen Produkten anzuheizen. Dazu zählen vor allem Sportartikel-Hersteller und Sponsoren der Events.

Der große internationale Sport rückt in den kommenden Wochen gleich mehrfach in den Fokus der Öffentlichkeit. Zunächst findet hierzulande von Mitte Juni bis Mitte Juli die Fußball-Europameisterschaft statt. Keine zwei Wochen nach dem EM-Finale beginnen dann bereits die sich über 16 Tage ziehenden Olympischen Sommerspiele in Paris. Ebenfalls in der französischen Hauptstadt treten die Athleten im Anschluss bis zum 8. September bei den Sommer-Paralympics mit- und gegeneinander an. Neben Ruhm und Ehre geht es bei diesen sportlichen Großereignissen immer auch um sehr viel Geld. Der europäische Fußballverband UEFA etwa soll bei dem Turnier in Deutschland durch den Verkauf von TV-Rechten und Tickets, die Hospitality-Zonen an den Stadien sowie Werbe- und Lizenzgeschäfte rund 2,4 Milliarden Euro einnehmen.

Die Chance auf ein besseres Image

Ob auch die Austragungsorte profitieren? Wirtschaftsexperten sind mit Blick auf vergangene Sport-Events eher skeptisch. Der oftmals notwendige Ausbau der Infrastruktur und vor allem die strengen Vorgaben von UEFA und Internationalem Olympischen Komitee (IOC) führen vor und während der Veranstaltungen zu enormen Ausgaben. Gleichzeitig hat das jeweilige Gastgeberland aber immer die Möglichkeit, bei einer erfolgreichen Durchführung sein Image im Ausland kräftig aufzupolieren, so wie es Deutschland beim „Sommermärchen“ 2006 gelungen ist. Dadurch kann es mit etwas Verzögerung dann vielleicht doch noch zu einem positiven Effekt auf die Konjunktur kommen, etwa, wenn sich im Anschluss an die Veranstaltungen mehr Touristen für eine Reise nach Deutschland oder Frankreich entscheiden.

Nike, Adidas und Puma als Ausrüster

Vom sportlichen Erfolg der einzelnen Teilnehmer dürfte letztendlich die Bilanz der großen Sportartikel-Hersteller wie Adidas, Nike, Puma und Co. abhängen. Nike, das ab 2027 die deutsche Nationalmannschaft mit Trikots ausstatten wird, kleidet bei der EM die meisten Teams ein. Darunter diverse Titelkandidaten wie England, Frankreich oder die Niederlande. Bei Adidas ruhen die großen Hoffnungen vor allem auf Deutschland, Italien und Spanien, während Puma u.a. die Schweiz und den Geheimfavoriten Österreich mit dem deutschen Trainer Ralf Rangnick im Gepäck hat.

Fußballliebe und grelle deutsche Trikots

Adidas stellt zudem als offizieller Ausrüster der Fußball-EM seit dem Turnier in Italien 1968 durchgängig den Spielball, der in diesem Jahr den Namen „Fußballliebe“ trägt. Der Verkauf der deutschen EM-Trikots scheint gut angelaufen zu sein. Vor allem das wegen der ungewohnten Farben (pink und lila) heiß diskutierte Auswärtstrikot kommt positiv an, gerade bei jüngeren Fans. Aber auch das traditionell in weiß gehaltene Heimspiel-Shirt mit schwarz-rot-goldenen Schulterstreifen erfreut sich laut Adidas großer Nachfrage. Bei den Olympischen Spielen und den anschließenden Sommer-Paralympics ist der deutsche Konzern ebenfalls prominent vertreten. So hat man sich zum Beispiel die Namensrechte an der Mehrzweckhalle an der Metro-Station Porte de la Chapelle im Norden von Paris gesichert, einem der größten Neubauten für die beiden Events.

Neue Jahresziele und deutlicher Kursanstieg

Mitte April hatte der 2023 von Puma zu Adidas gewechselte Vorstandschef Bjørn Gulden nach einem starken Jahresauftakt die zuvor allerdings auch recht vorsichtige 2024er-Prognose nach oben geschraubt. Das lag aber weniger an den bevorstehenden Sport-Events, sondern vor allem an der starken Nachfrage nach Retro-Sneakern wie der Samba-Kollektion. Die Analysten der DZ BANK hatten sich daraufhin optimistischer gezeigt. Allerdings seien die guten Perspektiven in dem erhöhten Bewertungsniveau bereits eingepreist. Seit dem Tief im Spätherbst 2022 hat sich der Kurs der Aktie mehr als verdoppelt.

Discount-Zertifikat auf Adidas

Vor diesem Hintergrund könnte Adidas auf Jahressicht unter dem Strich vielleicht seitwärts laufen. Für Anleger, die diese These vertreten, könnten Discount-Zertifikate eine interessante Option sein. Das Discount-Zertifikat der DZ BANK auf Adidas mit der WKN DJ3N15 läuft bis zum 27. Juni 2025. Das Produkt bietet Anlegern gegenüber dem Direktinvestment in die Aktie aktuell einen spürbaren Abschlag und ermöglicht dadurch eine attraktive Laufzeitrendite. Einzige Voraussetzung: Adidas notiert am Bewertungstag (20.06.25) auf oder über dem Cap von 200 Euro. Dann können Anleger die vollen Ertragschancen des Discount-Zertifikats ausschöpfen. Auch ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich, etwa dann, wenn der Wert des zugrundeliegenden Basiswerts auf null fällt oder der Emittent den Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund von Insolvenz oder behördlicher Anordnung nicht nachkommen kann.

Getränke spielen eine wichtige Rolle

Auf positive wirtschaftliche Effekte setzen auch die zahlreichen Sponsoren der großen Sport-Veranstaltungen, die die ganz große Bühne für sich nutzen wollen. Bei der Fußball-EM haben sich insgesamt 14 Unternehmen das offizielle Recht erkauft, als „globale Sponsoren“ weltweit mit dem Event zu werben. Bei den Olympischen Spielen gibt es 15 sogenannte „TOP“-Sponsoren. Beide Male vertreten ist der amerikanische Getränkekonzern Coca-Cola. Bei der EM zum Beispiel tritt das Unternehmen als offizieller Sponsor für alkoholfreie Getränke auf. Mit den zahlreichen Marketingaktivitäten soll vor allem das Wachstum bei kalorienarmen und kalorienfreien Getränken angekurbelt werden. Zudem werden die Spieler bei dem Turnier mit dem isotonischen Sportgetränk Powerade versorgt.

Mini Long Future auf Coca-Cola

Auch Coca-Cola hat – vor allem dank Preissteigerungen – ein gutes erstes Quartal gehabt, woraufhin ebenfalls die Jahresziele angehoben wurden. Der Getränkeriese will organisch jetzt zwischen acht und neun (zuvor: sechs bis sieben) Prozent wachsen. Der Großteil der Analysten hat sich zuletzt positiv zu den Aussichten der Aktie geäußert. Für risikobereite Anleger, die auf stark steigende Kurse bei Coca-Cola setzen wollen, könnten sich endlos laufende Mini Long Futures eignen. Mit diesen Hebelprodukten nehmen sie überproportional an Kursgewinnen teil. Der Hebel wirkt jedoch auch umgekehrt. Sollte sich die Markterwartung der Anleger nicht erfüllen, kann es zum Totalverlust des Einsatzkapitals kommen – etwa dann, wenn der Basiswert die Knock-out-Schwelle berührt oder wenn der Emittent den Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund von Insolvenz oder behördlicher Anordnung nicht nachkommen kann. Eine denkbare Option wäre beispielsweise der Mini Long Future der DZ BANK auf Coca-Cola mit der WKN DW6SDG. Das Bezugsverhältnis beträgt 1/10.

Erläuterungen und Risikohinweise zu den Produkten

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Über den Experten

Marcus Landau
Marcus Landau
Derivate-Sales-Experte der DZ BANK

Marcus Landau ist Derivate-Sales-Experte bei der DZ BANK. Er verfügt über ca. 15 Jahre Branchenerfahrung und ist Fachmann für die Bereiche Vertrieb, Strukturierung und Vermarktung von derivativen Anlagelösungen. Der gebürtige Frankfurter studierte Wirtschaftswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank gehört mehrheitlich den rund 1.000 Genossenschaftsbanken in Deutschland und ist deren Spitzeninstitut. Das Unternehmen ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland.

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