Fusion mit NYSE: Deutsche Börse verliert den Glauben nicht
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Eschborn/ New York (BoerseGo.de) - Die Fusion der Deutschen Börse mit der NYSE Euronext könnten am Widerstand der Wettbewerbshüter scheitern. Deren Votum steht noch aus. Der Frankfurter Börsenbetreiber geht dennoch ganz unverdrossen davon aus, den Zusammenschluss noch in diesem Jahr offiziell machen zu können. "Allerdings liegt das nicht nur in unserer Hand", sagte Finanzvorstand Gregor Pottmeyer am Freitag. Am 22. Dezember will die EU Wettbewerbsbehörde ihre Prüfungen abgeschlossen haben. Danach erst will das Land Hessen als Börsenaufsicht über die Fusion entscheiden.
Das Plazet aus Brüssel gilt keineswegs als gesichert. In ihren Beschwerdepunkten von Anfang Oktober hat die EU-Kommission die drohende Monopolstellung der neuen Börse im Derivatehandel in Europa angeprangert. Kreisen zufolge soll die Behörde dabei nur den börslichen Derivatehandel prüfen. Der weitaus größere außerbörsliche (OTC) Handel mit Derivaten soll dagegen ausgeblendet werden. Das würde die Sach- und Prüflage entscheidend ändern: Der Anteil der beiden Börsen liegt inklusive des OTC-Handels bei weniger als 20 Prozent, exklusive dagegen bei über 90 Prozent.
Am Donnerstag hatte die Deutsche Börse ihre endgültigen Zahlen zum dritten Quartal bekannt gegeben. Wegen der heftigen Turbulenzen an den Finanzmärkten war das stärkste Quartal seit 2008 gemeldet worden und davon sollen nun auch die Aktionäre profitieren. Der Konzern kündigte an, bis Ende des Jahres Papiere mit einem Wert von rund 100 Millionen Euro zurückkaufen zu wollen. "Wir haben große Zuversicht in unsere künftige Ertragskraft und haben uns vor diesem Hintergrund für einen Aktienrückkauf entschlossen", sagte Finanzchef Gregor Pottmeyer.
Parallel zur Deutschen Börse kündigte auch die NYSE an, Aktien im Wert von rund 100 Millionen Dollar zurückzukaufen. Dadurch bleibt es dabei, dass die Alt-Aktionäre der Deutschen Börse 60 Prozent und die der NYSE 40 Prozent an dem fusionierten Großkonzern halten werden. Bereits im Sommer hatten beiden Unternehmen den Aktionären ein großes Geldgeschenk gemacht. Um ihre Zustimmung zur geplanten Fusion zu sichern, stellten sie ihnen eine Sonderdividende von zwei Euro je Aktie des fusionierten Unternehmens in Aussicht.
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