Nachricht
16:17 Uhr, 28.10.2011

Fusion mit NYSE: Deutsche Börse verliert den Glauben nicht

Erwähnte Instrumente

  • NYSE EURONEXT Inc.
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen
  • DEUTSCHE BOERSE Z.UMT.
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Eschborn/ New York (BoerseGo.de) - Die Fusion der Deutschen Börse mit der NYSE Euronext könnten am Widerstand der Wettbewerbshüter scheitern. Deren Votum steht noch aus. Der Frankfurter Börsenbetreiber geht dennoch ganz unverdrossen davon aus, den Zusammenschluss noch in diesem Jahr offiziell machen zu können. "Allerdings liegt das nicht nur in unserer Hand", sagte Finanzvorstand Gregor Pottmeyer am Freitag. Am 22. Dezember will die EU Wettbewerbsbehörde ihre Prüfungen abgeschlossen haben. Danach erst will das Land Hessen als Börsenaufsicht über die Fusion entscheiden.

Das Plazet aus Brüssel gilt keineswegs als gesichert. In ihren Beschwerdepunkten von Anfang Oktober hat die EU-Kommission die drohende Monopolstellung der neuen Börse im Derivatehandel in Europa angeprangert. Kreisen zufolge soll die Behörde dabei nur den börslichen Derivatehandel prüfen. Der weitaus größere außerbörsliche (OTC) Handel mit Derivaten soll dagegen ausgeblendet werden. Das würde die Sach- und Prüflage entscheidend ändern: Der Anteil der beiden Börsen liegt inklusive des OTC-Handels bei weniger als 20 Prozent, exklusive dagegen bei über 90 Prozent.

Am Donnerstag hatte die Deutsche Börse ihre endgültigen Zahlen zum dritten Quartal bekannt gegeben. Wegen der heftigen Turbulenzen an den Finanzmärkten war das stärkste Quartal seit 2008 gemeldet worden und davon sollen nun auch die Aktionäre profitieren. Der Konzern kündigte an, bis Ende des Jahres Papiere mit einem Wert von rund 100 Millionen Euro zurückkaufen zu wollen. "Wir haben große Zuversicht in unsere künftige Ertragskraft und haben uns vor diesem Hintergrund für einen Aktienrückkauf entschlossen", sagte Finanzchef Gregor Pottmeyer.

Parallel zur Deutschen Börse kündigte auch die NYSE an, Aktien im Wert von rund 100 Millionen Dollar zurückzukaufen. Dadurch bleibt es dabei, dass die Alt-Aktionäre der Deutschen Börse 60 Prozent und die der NYSE 40 Prozent an dem fusionierten Großkonzern halten werden. Bereits im Sommer hatten beiden Unternehmen den Aktionären ein großes Geldgeschenk gemacht. Um ihre Zustimmung zur geplanten Fusion zu sichern, stellten sie ihnen eine Sonderdividende von zwei Euro je Aktie des fusionierten Unternehmens in Aussicht.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten