Kommentar
22:00 Uhr, 04.01.2009

Furioser Jahresauftakt lässt hoffen

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„Happy new year!“ Die Weltbörsen starteten unisono zu Jahresbeginn am 2. Januar mit einer Kursrallye gen Norden nach dem Motto: „Das Horrorjahr 2008 haben wir hinter und gelassen, fangen wir mit Mut und Zuversicht mit dem neuen Jahr an!“. Der Dow Jones Index schoss um 2,94% bzw. 258 Indexpunkte auf 9034 Indexpunkte und der DAX sogar um 3,39% bzw. 162 Indexpunkte auf 4973 Indexpunkte in die Höhe. Der Nikkei-Index startete immerhin mit einem Plus von 1,28% (+112 Indexpunkten) auf 8859 Indexpunkte.

Die ersten 7 Tage an der Wall Street sind oft maßgeblich für das ganze Jahr. Im letzten Jahr waren die ersten Handelstage an der Wall Street von starken Kurseinbrüchen geprägt. Jetzt kommt es darauf an, dass in der nächsten Woche Anschlussorder erfolgen.

Von der Markttechnik sieht es recht gut aus: der DAX ist aus der Trading-Range 4600 bis 4850 nach oben ausgebrochen, was nun Raum bis 5200 lässt. Der Dow Jones Industrial Index befindet sich nur knapp oberhalb der Trading-Range 8400 bis 9000 Indexpunkten. Erst wenn die 9000-er Marke nachhaltig (also mit über 100 Indexpunkten 2 Tage lang) überwunden wird, werden auch die anderen Weltbörsen der Wall Street folgen. Am Montag rechne ich zunächst mit einer Seitwärtsbewegung oder leicht fallenden Kursen durch Gewinnmitnahmen. Entscheidend dürften also die Tage Dienstag bis Donnerstag (6.-8. Jnauar) werden – vielleicht sogar für das ganze Jahr. Fallen aber die Indices wieder in die alte Trading-Range zurück, wäre das enttäuschend. Dann ist aber auch mit einer volatilen Seitwärtsbewegung in diesem Jahr zu rechnen. Fallen die Kurse in der nächsten Wochen unter die Trading-Range, also der DAX unter 4600 oder der Dow Jones unter 8400 Indexpunkte, wird es ein weiteres Bärjahr mit neuen Tieftskursen und „Tsnunami-Wellen“ geben. Viele Konkurse bei Großunternehmen könnte der Auslöser einer weiteren Tsunami-Welle sein, wobei besonders auf den Wackelkandidaten General Motors zu achten ist. So – oder so ähnlich – ist die jedenfalls die Auslegung der ersten 7 Tage an der Wall Street. Aber sicherlich gibt es auch Ausnahmen von dieser 7-Tages-Regel. Es lohnt sich also für Sie, jetzt besonders aufmerksam zu sein.

An der Moskauer Börse wird zwar aufgrund der ausgedehnten Weihnachtsferien – die orthodoxen Weihnachten finden in Russaldn erst am 7. Januar statt – nicht gehandelt; dafür stiegen aber die an der Londoner Börse gehandelten russischen ADR/GDR bei einigen Blue Chips im zweistelligen Prozentbereich. Damit wurde der Kurseinbruch am 29. Dezember –ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich im ADR/GDR-Markt auch wieder wettgemacht. Dies zeigt aber auch wie volatil die russischen Aktien immer noch sind. Kursschwanken von über 10% an einem Tag, bei einzelnen Aktien (wie gestern bei der Sberbank) sogar über 20% sind keine Seltenheit. So stiegen am 2. Januar die Kurse der Sberbank intraday um 22% auf 122 € und vom dem Gasgiganten Gazprom um 13,43% auf 11,4 €, obwohl Gazprom der Ukraine am 1. Januar wie zuvor angekündigt den Gashahn wegen rückständiger Schulden in Höhe von 2,4 Mrd. USD abgedreht hat.

Ausblick 2009: Dieses Jahr wird das Jahr der Bewährung der Konjunkturprogramme werden; es ist das Jahr der größten Herausforderungen in der Nachkriegszeit. Alle Konjunkturdaten, die auf eine Stabilisierung der großen Volkswirtschaften, vor allem der USA, hindeuten, werden von der Börse mit starken Kursausschlägen nach oben honoriert werden. Auf der anderen Seite sollte der Anleger auch die geopolitischen Gefahren (Nahost Konflikt = Gefahr von Terrorgefahren), Pakistan/Indien (mit Atombomben im Boot), Iran etc aus den Augen verlieren. Israel sollte die kriegsähnliche Bombardierung von Zivilisten in Gaza-Stadt mit schon über 300 Toten schnellstens beenden, da sonst sich die Terrorgefahren weltweit erhöhen. Wir sollten nichts so schnell vergessen, was vor kurzem in Bombay passiert ist. Ein schwarzer Schwan wäre es , wenn so etwas demnächst wieder in London oder New York passiert. Auch Obama sollte mit solchen „schwarzen Schwänen“ also negative Überraschungen, mit denen kaum einer rechnet, die aber von Bedeutung sind, ins Kalkül ziehen. Zudem muss er die schwierige Iran-Frage klären, wobei Iran angeblich die Hamas mit Waffen unterstützt.

Auch die Wirtschaftsdaten werden im 1. Quartal 2009 vor allem in den USA noch negativ ausfallen, Auch wird es in diesem Jahr einige „schwarze Schwäne“ geben. Es wird also nach Angela Merkel das „Jahr der schlechten Nachrichten“ werden. Ich würde es begrüßen, wenn wir uns alle gerade jetzt von dem Obama-Effekt anstecken und der Auffassung sind, dass die Krise von uns bewältigt werden kann. Mehr Solidarität in der Bevölkerung und ein Zusammenrücken wäre schon ein Fortschritt.

Von den Mega-Konjunkturprogrammen sollten vor allem Bauwerte profitieren (wie Hochtief, Bilfinger und Berger, aber auch Strabag SE). Wer Mut hat, kauft sich aber schon jetzt ein Portfolio von russischen Unternehmensanleihen mit Renditen im deutlich zweistelligen Prozentbereich. Welche Anleihen aussichtsreich sind, können Sie in der nächsten Ausgabe des monatlich erschienenden Newsletters EAST STOCK TRENDS (www.eaststock.de) nachlesen. Die Slowakei hat am 1. Januar den Euro eingeführt und damit dem Euro nach 10 Jahre Bestehen die Krone augesetzt. . Auch hier locken hohe Kursgewinne; allerdings ist der Handel an der Mini-Börse Bratislava noch sehr illiquide. Dem Euro drohen aber große Probleme in 2009 und den Folgejahren durch die großen wirtschaftlichen Unterschiede im Euroraum. Deutschland bleibt Zahlmeister Nummer 1.

Es wird aber auch dieses Jahr ein Eldorado für Trader werden. Gönnen Sie dem Staat 25%, Ihrer Gewinne. Er braucht das Geld für die Konjunkturprogramme! Ich nehme an, dass Sie in der Einkommensteuer über 25% liegen und daher von der neuen Abgeltungssteuer als Trader profitieren, denn Sie brauchen jetzt nicht mehr auf Steuertermine achten oder gar aus steuerlichen Überlegungen Aktien (zu lange) halten. Dies wurde in 2008 vielen Anlegern zum Verhängnis. Eine „Buy and Hold–Strategie“ führte in 2008 zum Fiasko mit Wertverlusten von über 50% - bei Ihnen auch? Achten Sie jetzt mehr denn je auf die Markttechnik. Auch die Makler würden es begrüßen, wenn Sie jetzt wieder etwas aktiver an der Börse werden! Welche Aktien Sie jetzt kaufen oder verkaufen sollen, können Sie der täglich aktualisierten Ostbörsen-Hotline 09001-8614001 (1,86 €/Min.) entnehmen.

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