Fundamentaler Gegenwind für den Aktienmarkt
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An der Börse wird das eingepreist, was sein wird und nicht das, was ist. Nicht umsonst heißt es „Buy the rumor, sell the fact.“ Man kauft in der Erwartung einer Entwicklung und verkauft, wenn Fakten geschaffen werden. Die Börse blickt dabei mehrere Monate in die Zukunft. Die Pandemie ist das beste Beispiel. Der Bärenmarkt dauerte nicht einmal einen Monat. Zu Beginn war die Panik groß. Keiner wusste, ob die Wirtschaft monatelang geschlossen bleiben würde. Genau das wurde anfänglich befürchtet. Unter diesen Umständen konnten die Kurse nur ins Bodenlose fallen. Der erste Lockdown hatte gerade erst begonnen, da begann bereits die Rallye. Anleger erkannten, dass der Lockdown nur eine kurzfristige Maßnahme sein und die meisten Industrien bald wieder normal produzieren würden. Damit war klar, dass der Effekt auf die Gewinne der Unternehmen überschaubar ist.
Am Ende bestimmen die Gewinne die Kurse (Grafik 1). In Erwartung eines raschen Rebounds war es absolut rational Aktien zu kaufen. Seither steigen die Kurse. Die Erwartungen wurden immer besser. Mehr und mehr Industrien produzieren wieder normal und auch die letzten betroffenen Branchen dürften spätestens im Sommer wieder öffnen.
Nicht nur Anleger haben hohe Erwartungen. Auch Unternehmen selbst gehen von schnellem Wachstum aus. Das zeigt der Einkaufsmanagerindex (Grafik 2). Dieser erreichte im März den nächsten Wert seit 1983. Der Index spiegelt dabei die Erwartung wider und blickt ca. sechs Monate in die Zukunft. Die Börse blickt ähnlich weit in die Zukunft.
Steigt der Einkaufsmanagerindex, wachsen die Gewinne der Unternehmen schneller. Da Kurse den Gewinnen bzw. den Gewinnerwartungen folgen, ist die Korrelation zwischen dem Einkaufsmanagerindex und dem Aktienmarkt sehr hoch.
Wer Aktien nur kauft und hält, wenn der Einkaufsmanagerindex steigt, folgt einer guten Strategie. Grafik 3 zeigt dazu die Entwicklung des S&P 500, wenn man nur kauft und hält, wenn der Index steigt bzw. wenn er stagniert oder fällt. Unter welchen Umständen der Markt besser läuft, ist mit einem Blick klar.
Über zwei Drittel der Performance findet statt, wenn der Einkaufsmanagerindex steigt. Dass der Aktienmarkt auch steigt, wenn der Einkaufsmanagerindex fällt, hat viele Gründe. Sind die Werte sehr tief, ist klar, dass es nur besser werden kann. Anleger kaufen also auch dann, wenn der Index von tiefem Niveau weiter fällt.
Grundsätzlich läuft der Markt deutlich besser, wenn Einkaufsmanager die zukünftige Entwicklung besser einstufen. Das war bis letzten Monat der Fall. Jetzt dreht der Wind. Das bedeutet nicht, dass der Markt deswegen gleich stark korrigieren muss. Es bedeutet, dass es dem Markt deutlich schwerer fallen wird weiter zu steigen. Der Aktienmarkt ist bei fallenden oder stagnierenden Einkaufsmanagerindex in den letzten 20 Jahren keinen Schritt weitergekommen. Die aktuelle Entwicklung spricht also zumindest für eine Stagnation der Kurse.
Clemens Schmale
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