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09:02 Uhr, 10.04.2013

Fundamentaldaten oder Börsenstimmung – Was treibt die Aktien?

Frankfurt (BoerseGo.de) - Jeden Tag erklären uns Finanzexperten und -gurus in welche Anlagen man investieren sollte und in welche nicht. Grundsätzlich kann man dabei zwischen Psychologen und Fundamentalisten unterscheiden, wie Florian Esterer, Portfolio Manager bei MainFirst Asset Management in einem aktuellen Marktkommentar schreibt. Für die Ersteren seien Aktienpreise das Ergebnis von Angebot und Nachfrage an den Finanzmärkten und damit abhängig von der sich verändernden Börsenstimmung. Für die Fundamentalisten repräsentierten Aktien hingegen Anteile an Unternehmen, deren Gewinne sich verändern, und eventuell in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen an die Aktionäre ausgeschüttet würden. Natürlich seien beide Einflüsse bedeutend für die zukünftige Entwicklung, und mathematisch könne man eine Aktienrendite abschließend erklären durch Gewinnwachstum, Dividendenrendite sowie die Veränderung der Bewertung als Maß der Börsenstimmung, heißt es.

Die Faktoren seien allerdings nicht gleichbedeutend, vielmehr verändere sich ihre Bedeutung mit der Haltedauer einer Investition. Wenn man eine Position kürzer als ein Jahr halten wolle, brauche man sich über das Gewinnwachstum weniger Gedanken zu machen, so Esterer. Vielmehr gelte es zu erkennen, in welche Richtung sich die Bewertung verändern werde. Im Gegenzug sei bei Haltedauern von drei Jahren und länger hauptsächlich das Gewinnwachstum tragend. Die Dividendenrendite schließlich erkläre nur einen kleinen Teil der Unterschiede. Ein langfristig agierender Investor wie Warren Buffett sei daher zurecht an einem ausreichenden Gewinnwachstum interessiert und auch bereit, etwas mehr dafür bezahlen. Ein Börsenhändler müsse demgegenüber nur erkennen, wie sich die Bewertung entwickeln werde, heißt es weiter.

„Für Anleger mit kurzem Anlagehorizont spielen kurzfristige Informationen, welche die Börsenmeinung beeinflussen, ein wichtige Rolle: Ob Gewinnerwartungen von den Analysten nach oben revidiert werden, oder ob Unternehmen die Gewinnerwartungen übertreffen konnten. Über mittlere Frist sind es eher niedrige Bewertungen, die für eine Investition sprechen, und in der langfristigen Betrachtung sollten die Bilanzkennziffern und die Unternehmensqualität stimmen. Das Erkennen des eigenen Anlagehorizonts ist der wichtigste Schritt in einem Anlageprozess, denn daran richtet sich die zu wählende Anlagestrategie aus. Wenn Horizont und Strategie nicht übereinstimmen, werden Aktien zu früh oder zu spät verkauft und Renditemöglichkeiten gehen verloren. Abschließend gilt: Nur wer seinen Anlagehorizont kennt und seine Anlagestrategie entsprechend daran ausrichtet, wird erfolgreich sein. Zumal der Horizont auch bestimmt, in welchen Abständen der Erfolg gemessen werden sollte. Nicht jeder Anleger sollte dem Investmentansatz von Warren Buffett folgen – der macht dies umgekehrt auch nicht“, so Esterer.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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