Für Hochzinsanleihen sieht es besser aus
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - 2018 war für viele Anleger ein Jahr, das sie lieber vergessen würden – auch was Hochzinsanleihen betraf. Auf beiden Seiten des Atlantiks lief es in den ersten drei Quartalen recht gut. In den letzten drei Monaten trugen jedoch politische Unsicherheit, eine straffere Geldpolitik und enttäuschende Unternehmensgewinne, insbesondere in einigen der größeren europäischen Sektoren, zu einem starken und breiten Anstieg der Risikoaversion und der Volatilität an den Finanzmärkten bei. Anleger an den Aktienmärkten als auch Anleger von Hochzinsanleihen begannen zunehmend, sich über wachsende Rezessionsrisiken Sorgen zu machen, wie die Finanzexperten der DWS in einer Publikation aus der Reihe „Chart der Woche“ schreiben.
Im Nachhinein betrachtet würden solche Ängste bereits beginnen, ein wenig übertrieben auszusehen. Jüngste Wirtschaftsdaten deuteten auf eine anhaltend starke Wirtschaftsdynamik in den USA hin. Infolgedessen hätten sich die High-Yield Spreads in den USA allein seit Jahresanfang um 80 Basispunkte verringert. Dies zeige, wie schnell die vorherrschende Marktstimmung kippen könne – auch, wie in diesem Fall, in die positive Richtung, heißt es weiter.
„In Europa gibt es jedenfalls keinen Mangel an Dingen, die richtig gut laufen könnten", argumentiert Per Wehrmann, Head of European High Yield bei der DWS. Dies solle nicht leugnen, dass sich das fundamentale Risiko erhöht habe. Das Ausfallrisiko scheine etwas höher zu sein als in den letzten Jahren, insbesondere für Emittenten aus strukturschwachen und zyklischen Sektoren wie Einzelhandel, Investitionsgüter und Bau, und aus wirtschaftlich angeschlagenen Ländern wie insbesondere Großbritannien und Italien, heißt es weiter.
Das gleiche gelte für Emittenten mit einem niedrigeren Rating und einem in naher Zukunft wesentlichen Refinanzierungsbedarf. Insgesamt blieben die Ausfallraten jedoch sehr niedrig. „Da noch keine Rezession in Sicht ist, erwarten wir für die kommenden Monate keinen starken Anstieg in Ausfallraten, da die breite Mehrheit der Emittenten grundsätzlich relativ solide ist und keinen kurzfristigen Refinanzierungsbedarf hat", so Per Wehrmann abschließend. „Unser Basisfall ist, dass wir in den nächsten zwölf Monaten mit einer Verengung der Spreads rechnen.“
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