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09:03 Uhr, 26.11.2012

FTD zu ThyssenKrupp: Verkauf der Übersee-Stahlwerke zieht sich noch länger hin

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Essen (BoerseGo.de) - Die Stahlwerke in Amerika belasten ThyssenKrupp laut einem Pressebericht einige Monate länger als gedacht. Nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ (Montag) sieht der interne Zeitplan vor, dass der Konzern bis März 2013 einen Käufer für die defizitäre Sparte Steel Americas findet. Der endgültige Verkaufsabschluss mit allen Vertragsdetails sei aber nicht vor September kommenden Jahres wahrscheinlich, schreibt die FTD unter Berufung auf Konzernsinsider. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Sparte über 1 Milliarde Euro Verluste verzeichnet. Die Übersee-Stahlwerke werden den Essener Konzern damit aller Voraussicht nach auch in den kommenden Monaten hohe Kosten einbringen.

Die derzeit schwache Stahlkonjunktur erschwert den Insidern zufolge den Verkauf der Werke. Ursprünglich sollte der Verkauf Mitte 2013 abgeschlossen sein. Nach offiziellen Angaben von Thyssen verläuft der Prozess indes nach Plan. Die Gesamtkosten für die beiden Projekte liegen mittlerweile bei über 12 Milliarden Euro. Anfänglich kalkulierte der Konzern mit rund 3,6 Milliarden Euro. Zwar seien derzeit noch rund ein halbes Dutzend Kaufinteressenten im Rennen, es zeichne sich jedoch bereits ab, dass ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger den angestrebten Verkaufs-Buchwert der Werke von 7 Milliarden Euro nicht erreichen werde, schreibt die Zeitung. Damit drohten weitere Abschreibungen in Milliardenhöhe.

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ derweil berichtet, hat Hiesinger nun intern ein Sparprogramm vorgestellt. Die Kosten sollen demnach in den kommenden drei Jahren um rund 2 Milliarden Euro sinken. Ein großer Jobabbau sei nicht geplant. Um die gut laufenden Geschäfte im Anlagenbau auszubauen, will Hiesinger hingegen 2 Milliarden Euro investieren. Inwieweit der ThyssenKrupp-Chef diesen Plan umsetzen könne, hänge jedoch entscheidend vom Verkaufserlös für die Stahlwerke ab, hieß es.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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