„Frontier-Markets-Aktien sind attraktiv bewertet“
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London (BoerseGo.de) - Aktien aus den Frontier Markets sind derzeit günstig bewertet und bieten Diversifikation gegenüber den Märkten der Industriestaaten und Schwellenländer. Dieser Ansicht ist Thomas Vester, Chief Investment Officer von LGM Investments. „In den vergangenen Jahren haben sich die Frontier Markets gut entwickelt und ihren Abschlag gegenüber den Schwellenländern aufgeholt. Doch durch den starken US-Dollar und den Verfall des Ölpreises ist es im vergangenen Jahr zu einer scharfen Korrektur gekommen“, erklärt er. Zu den Frontier Markets zählen Länder mit noch relativ unerschlossenen Märkten wie Kenia, Nigeria und Vietnam. Seit August 2014 hätten die dortigen Aktienmärkte um 15 bis 20 Prozent nachgegeben, und die Dividendenrendite habe sich auf 4,4 Prozent fast verdoppelt. „Die Frontier Markets bieten sich für Investoren an, die ihre Portfolios angesichts der Höchststände der großen Aktienindizes diversifizieren und von langfristigen Wachstumstrends profitieren wollen. Durch das aktuelle Kursniveau bieten sich nun wieder gute Einstiegschancen“, so Vester.
Ein Vorzug der Frontier Markets ist für Vester die äußerst geringe Korrelation mit Schwellenländern und entwickelten Märkten. „In den letzten zehn Jahren gab es eigentlich nur eine Periode mit hoher Korrelation: die Finanzkrise“, betont er. Die Korrelation mit den Emerging Markets habe in den vergangenen Jahren im Schnitt bei nur 0,3 bis 0,4 gelegen. Daher hätten sich die Frontier Markets auch 2013 äußerst gut geschlagen, als die Schwellenländer in Turbulenzen gerieten. „Die große Unabhängigkeit von den Industrieländern ist eine der großen Stärken der Frontier Markets. Dagegen haben sich die klassischen Emerging Markets in den vergangenen Jahren zunehmend im Gleichschritt mit Europa und den USA bewegt“, unterstreicht er.
Die Frontier Markets spielten heute eine ähnliche Rolle wie in der Vergangenheit die Schwellenländer der ersten Stunde. Viele dieser Länder hätten sich mittlerweile weiterentwickelt. „Früher haben Investoren in Ländern wie den BRICS-Staaten langfristige, fundamentale Wachstumstrends in Kombination mit unterinvestierten und daher ineffizienten Märkten gesucht. Heute finden sie diese Qualitäten in den Frontier Markets“, erläutert Vester. Für langfristig orientierte Investoren könne es sich daher lohnen, zehn bis 20 Prozent ihres Schwellenländerportfolios dort anzulegen. Allerdings sei nicht zu erwarten, dass sich so unterschiedliche Länder wie Nigeria, Georgien oder Kambodscha gleich positiv entwickeln werden. Investoren müssten daher die politischen Entwicklungen vor Ort genau kennen und breit über afrikanische, südamerikanische und asiatische Märkte diversifizieren. „Der Schlüssel zu den Frontier Markets liegt darin, über das gesamte Segment hinweg aktiv nach guten, attraktiv bewerteten Firmen zu suchen und diese langfristig zu halten“, schließt Vester.
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