Freigabe des Wechselkurses schützt russische Wirtschaft besser vor externen Schocks
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Wien (BoerseGo.de) - „Durch die Freigabe des Wechselkurses ist die russische Wirtschaft besser vor externen Schocks geschützt“, betont Anton Hauser, Senior Fondsmanager für Osteuropa der Erste Asset Management in Wien. „Dieser Schritt war bereits lange angekündigt, wurde aber letztlich durch die Ereignisse der vergangenen Monate beschleunigt.“ So änderte die russische Zentralbank Anfang letzter Woche ihre Strategie im Kampf gegen den Rubelverfall und gab den Wechselkurs frei.
Für die weitere Wechselkursentwicklung des russischen Rubels sind nun nach Ansicht von Hauser zukünftig drei Faktoren ausschlaggebend: „Der erste wichtige Faktor ist die weitere Ölpreisentwicklung, der zweite Faktor sind die Ereignisse in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen.“ Dritter wichtiger Faktor ist laut Hauser die US-Dollar-Nachfrage der russischen Haushalte und Unternehmen. „Der nach wie vor hohe Bestand an Foreign Assets zeigt die hohe finanzielle Flexibilität und bildet einen starken Rückhalt für den Rubel. Die Höhe der Foreign Asset beziffert Hauser auf rund 750 Milliarden US-Dollar – das entspricht ungefähr der Höhe der gesamten russischen Auslandsverschuldung.
Hauser rechnet damit, dass die Ursachen für die Schwäche der russischen Währung weiter Bestand haben: „Grundsätzlich schaut es so aus, als ob die fundamentalen Gründe – der niedrige Ölpreis und die Sanktionen – für die Rubelschwäche höchstwahrscheinlich weiter vorhanden sein werden.“ Allerdings können politische Entscheidungen den Wechselkurs des Rubels in beide Richtungen sehr stark beeinflussen.
Mit der Freigabe des Wechselkurses wurden die bislang bestehenden Interventionsbänder und der Währungskorb aus Euro und US-Dollar abgeschafft. Mit dieser Entscheidung beendete Notenbankchefin Elwira Nabiullina auch die Praxis, zur Stützung der russischen Währung täglich Rubel im Wert von maximal 350 Millionen Dollar zu kaufen. Künftig will die russische Notenbank in unbegrenztem Umfang auf dem Devisenmarkt intervenieren, um Spekulationen zu bekämpfen und so für Finanzstabilität zu sorgen.
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