Analyse
12:00 Uhr, 04.11.2022

FREENET – Solides Ergebnis bestätigt die stabile Entwicklung

Telekommunikationsfirmen haben es relativ gut, wenn es in Richtung Krise geht. Der Handy- oder Internetvertrag ist sicherlich das Letzte, was gekündigt wird, wenn es hart auf hart kommt.

Erwähnte Instrumente

  • freenet AG - WKN: A0Z2ZZ - ISIN: DE000A0Z2ZZ5 - Kurs: 20,030 € (XETRA)

So fließen auch bei Freenet die Einkünfte weiter stabil auf die Firmenkonten. Doch wie sieht es später einmal aus? Kann Freenet angesichts steigender Löhne und Allgemeinkosten auch die Preise für die Dienstleistungen erhöhen? Das wird die Frage aller Fragen in den kommenden Quartalen sein. Die Verbraucher werden darauf sicherlich sehr sensibel reagieren und der Preiskampf der Anbieter ist immer noch im Gange.

Umsatz leicht gestiegen, EBITDA legt auch zu

Beim freien Cashflow traut sich Freenet mittlerweile zu, das obere Ende der Guidance zu erreichen. Der Umsatz und das Ergebnis legen marginal zu, beim Umsatz sind es 1,6 Prozent und beim EBITDA 3,2 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres. Das ist in Summe sehr unspektakulär, aber etwas Langeweile tut in diesen bewegten Zeiten auch mal gut.

Von den Nettoschulden, die zuletzt bei 440 Mio. EUR standen, sind rund 1/3 variabel verzinst. Freenet spürt derzeit aber noch keinen Druck diese vorzeitig zu refinanzieren. Die Dividende sei definitiv nicht gefährdet, sagt CEO Vilanek im Investoren Call.

Für das Gesamtjahr sollen rund 480 Mio. EUR EBITDA und ein freier Cashflow von 250 Mio. EUR möglich sein, was als geringfügige Prognoseerhöhung ausgelegt werden könnte. Der Analystenkonsens hat dies auch schon so weit abgebildet. Hier sind allenfalls marginale Änderungen zu erwarten. Die Dividende von rund 1,60 bis 1,70 EUR sollte somit sicher sein, was auf eine Rendite von etwas über 8 Prozent hinausläuft.

Was Preisanpassungen angeht, habe Freenet zuletzt die Preise im Bereich freenet TV um 1 EUR pro Monat erhöht, was einer Preisanpassung von 15 Prozent entspricht. Bei Löhnen und Gehältern erwartet Freenet im kommenden Jahr einen Anstieg um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag. Es bestehe im Bereich des Mobilfunks ein moderates Anpassungspotenzial für die Preise, lässt Freenet in seiner Präsentation verlauten. Einfach dürfte es aber nicht werden!

Fazit: Freenet ist solide unterwegs. Im kommenden Jahr werden die Anleger genau darauf schauen, wo und wie es Freenet gelingt die Preise anzupassen. Da die Streamingsdienste alle ihre Preise erhöhen, dürfte dies im TV-Geschäft leichter fallen als im Mobilfunkbereich. Die UBS bleibt nach den Zahlen auf „Verkaufen“ mit einem Kursziel von 21,40 EUR. Der Gegenwind 2023 nehme zu. Warburg ist mit 25 EUR und einem Kaufrating da bullischer unterwegs. Die Analysten heben den starken Kundenzuwachs hervor. Persönlich sehe ich in Freenet derzeit bestenfalls eine Halteposition. Neuengagements drängen sich nicht akut auf.

aktuelle Konsensschätzungen

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mrd. EUR 2556,00 2570,00 2611,00
Ergebnis je Aktie in EUR 1,62 1,74 1,87
Gewinnwachstum 7,41 % 7,47 %
KGV 12 12 11
KUV 0,9 0,9 0,9
PEG 1,6 1,4
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
freenet AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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