FRAPORT - Das Geschäft normalisiert sich, aber die Verschuldung bleibt hoch
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- Fraport AG - WKN: 577330 - ISIN: DE0005773303 - Kurs: 49,450 € (XETRA)
Das Passagieraufkommen nahm 2022 ab März mit dem sukzessiven Wegfall der Corona-Beschränkungen rasant an Fahrt auf. Im Jahresvergleich belief sich das Plus auf 97,2 Prozent, was 48,9 Mio. Passagieren entspricht. Gegenüber dem letzten Vor-Corona-Jahr 2019 bedeutet dies noch ein Minus von knapp 31 Prozent. Für das laufende Jahr wird mit einem weiteren Anstieg auf 80 bis 90 Prozent des Wertes von 2019 gerechnet. Dies würde 57 bis 63 Mio. Fluggästen entsprechen.
Im Bereich Cargo musste im letzten Jahr hingegen ein Rückgang des Aufkommens auf rund 2,0 Mio. Tonnen verzeichnet werden. Als Hauptgründe nannte das Unternehmen die globale wirtschaftliche Abschwächung, die strikte Lockdown-Politik in China sowie die Auswirkungen des Ukrainekrieges.
Deutliche Verbesserung der Finanzkennzahlen…
Getragen durch die positive Entwicklung im Passagiergeschäft kletterte der Konzernumsatz der Frankfurter im abgelaufenen Geschäftsjahr um 49 Prozent auf 3,19 (Vorjahr 2,14) Mrd. EUR. Das EBITDA legte um 36 Prozent auf 1,03 (VJ 0,76) Mrd. EUR zu und der Konzerngewinn stieg um knapp 82 Prozent auf 166,6 (VJ 91,8) Mio. EUR. Pro Fraport-Aktie wurden 1,43 (VJ 0,90) Euro verdient.
…aber immer noch keine Dividende
Dass die Aktionäre erneut keine Dividende erhalten sollen, liegt an der nach wie vor hohen Verschuldung des Unternehmens. Die Nettofinanzschulden stiegen 2022 auf 7,06 (VJ 6,37) Mrd. EUR. Durch den deutlichen Anstieg des EBITDA verbesserte sich zwar die Relation von Nettofinanzverschuldung zum EBITDA von 8,4 auf 6,9, was aber immer noch deutlich über dem mittelfristigen Zielwert von 5,0 liegt. Erst dann können die Anteilseigner wieder mit einer Dividende rechnen. Laut Vorstand wird dies aber auch im laufenden Jahr noch nicht der Fall sein. Die Eigenkapitalquote von 22,2 (VJ 23,1) Prozent ist ebenfalls verbesserungswürdig.
Weiterer Personalaufbau geplant
Um dem stark ansteigenden Passagieraufkommen Herr werden zu können, stieg die Anzahl der im Konzern Beschäftigten im letzten Jahr um 8 Prozent auf 19.211 Personen. Für 2023 ist geplant, weitere 1.500 Arbeitskräfte für die Bodenabfertigung anzuwerben, um das Wachstum stemmen zu können. Durch den Einsatz neuartiger CT-Scanner an den Sicherheitskontrollen wird der Kontrollprozess deutlich beschleunigt, ohne dabei Kompromisse in Bezug auf die Sicherheit eingehen zu müssen. Außerdem neue Gepäckabgabestellen sowie neue Check In-Schalter installiert.
Für das Geschäftsjahr 2023 wird ein EBITDA im Bereich von 1,04 bis 1,20 Mrd. EUR prognostiziert. Der Konzerngewinn soll auf 300 bis 420 Mio. EUR steigen. Für das Verhältnis Nettofinanzverschuldung zu EBITDA wird mit einem Wert auf dem Niveau von 2022 gerechnet.
Fazit: Es geht weiter aufwärts bei Fraport. In puncto Passagieraufkommen und Ergebnis dürfte das Vor-Corona-Niveau von 2019 wohl im Jahr 2024 wieder erreicht werden. Dass es auch weiterhin keine Dividende gibt, ist zwar nicht so schön für die Aktionäre, macht aber angesichts der hohen Verschuldung Sinn. Die Verschuldungssituation ist auch der Hauptgrund, weshalb ich die Fraport-Aktie derzeit nur als Halteposition sehe.
Jahr | 2022 | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 3,19 | 3,46 | 3,70 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 1,43 | 3,50 | 4,51 |
KGV | 35 | 14 | 11 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,00 | 0,00 | 1,08 |
Dividendenrendite | 0,00 % | 0,00 % | 2,18 % |
*e = erwartet |
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