Fundamentale Nachricht
08:23 Uhr, 24.09.2019

„Frankreich besser als Deutschland"

Ostrum-Chefvolkswirt Philippe Waechter gibt einen Ausblick auf die anstehenden Geschäftsklimaindizes für Deutschland, Frankreich und Italien.

Paris (GodmodeTrader.de) - In dieser Woche werden neue Zahlen aus den Umfragen von Forschungsinstituten erwartet, die Rückschlüsse auf den Konjunkturzyklus erlauben: der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex und der französische „Climat des Affaires“, beide am 24.September, sowie der italienische Index für das Vertrauen der Unternehmen am 27. September, wie Philippe Waechter, Chefvolkswirt des französischen Investmenthauses „Ostrum Asset Management“, in einem aktuellen Ausblick schreibt.

Waechter weist darauf hin, dass die letzten Berichte bereits einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität gezeigt hätten. Jedoch sei derzeit in Frankreich die Dynamik besser als in Deutschland, das stärker vom internationalen Umfeld abhänge.

„Die Hauptursache für die Schwäche ist das verarbeitende Gewerbe, was mit dem Rückgang des Welthandels zusammenhängt – um 0,4 Prozent gegenüber nach Daten des ‚World Trade Monitors‘ des niederländischen ‚Bureau for Economic Policy Analysis‘ (CPB), so Waechter.

Die letzten ifo-Indizes hätten zwar nahe an ihren historischen Durchschnittswerten gelegen, aber die Verschlechterung des Klimas sei trotzdem im Vergleich zu den vorherigen Höchstständen bemerkenswert gewesen. In der Zwischenzeit habe sich die ZEW-Umfrage im September wieder stabilisiert; das könnte in Indiz für den ifo-Index geben, heißt es weiter.

„Beim französischen ‚Climat des Affaires‘ ist der interessante Punkt, dass seine Werte seit 44 Monaten über seinem langjährigen Durchschnitt liegen, und das letzte Mal, dass er darunter lag, war im Dezember 2015. In Frankreich ist die Situation recht gut, was durch die letzte OECD-Prognose bestätigt wurde. Für 2020 wird mit einem Wachstum von 1,2 Prozent gerechnet, gegenüber einem Prozent für den Euroraum und nur 0,6 Prozent für Deutschland. In Italien wird interessant sein, ob eine neue proeuropäische Regierung das Vertrauen der Unternehmen stärkt“, so Waechter.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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