Fossile Brennstoffe: Stranded Assets oder Kaufgelegenheit?
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London (GodmodeTrader.de) - Die weltweite Debatte um „Stranded Assets“ ist zuletzt wieder verstärkt in den Fokus gerückt, nachdem bekannt wurde, dass einige namhafte Universitätsstiftungen und Pensionsfonds ihr Engagement in fossilen Energieträgern drastisch reduzieren wollen. Sogar der saudische Ölminister Ali Al-Naimi hat sich eingeschaltet und erklärt, dass Saudi-Arabien eventuell in Zukunft auch keinen Bedarf an Fossil-Strom haben könnte und sich stattdessen zunehmend auf eine Stromerzeugung durch Solarkraft konzentrieren wird, wie Charlie Thomas, Fondsmanager des Jupiter Global Ecology Growth SICAV bei Jupiter Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Die Debatte drehe sich im Wesentlichen um die Frage, ob Investitionen in fossile Brennstoffe stranden könnten – also aufgrund eines ungünstigeren Markt- und Regulierungsumfelds keinen wirtschaftlichen Ertrag mehr abwürfen. Sie werde begleitet von einer Veräußerungskampagne, die Anleger dazu bringen solle, ihre Fossil-Bestände zu verkaufen oder sich zumindest für eine richtige Einschätzung dieses Risikos intensiver mit den betreffenden Unternehmen zu befassen, heißt es weiter.
„Abseits der Schlagzeilen halten sich tatsächliche Verkäufe bisher noch in Grenzen. Im Zuge der sich verstärkenden Debatte ist jedoch speziell ein fossiler Energieträger in Ungnade gefallen: Kohle. So wurde kürzlich bekannt, dass sich der 890 Milliarden US-Dollar schwere Pensionsfonds der norwegischen Regierung bis Mitte 2016 aus Unternehmen zurückziehen will, die mehr als 30 Prozent ihrer Umsätze mit dem Abbau von Kohle erwirtschaften. Der Versicherungsriese AXA folgt nun diesem Beispiel“, so Thomas.
Trotz aller Kritik und Skepsis dürfte außer bei Kohle das Anlagerisiko fossiler Brennstoffe kurzfristig begrenzt sein, da sie für die Weltwirtschaft als Primärenergiequelle nach wie vor unentbehrlich seien. Dies belege auch eine Untersuchung des Ölkonzerns BP, der zufolge im Jahr 2014 33 Prozent des globalen Energiebedarfs durch Erdöl, 30 Prozent durch Kohle und 24 Prozent durch Erdgas gedeckt worden seien. Auf die Kernenergie und die erneuerbaren Energien seien hingegen lediglich die verbleibenden vier Prozent beziehungsweise neun Prozent entfallen, wovon ca. sechs Prozent Wasserkraft seien. „Auch deshalb, weil es bis heute keine koordinierte und wirksame Klimapolitik gibt, dürften diese Assets auf kurze Sicht kaum stranden“, so Thomas.
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