Fortsetzung des Aufwärtstrends an den Aktienmärkten wird schwieriger
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Auch in der letzten Woche zeigten sich die Aktienmärkte überwiegend freundlich. Grund dafür waren Konjunkturindikatoren, die in den USA das Szenario eines „soft landing“ der Volkswirtschaft unterstützten. Die Marktteilnehmer setzen derzeit eher auf eine anhaltende Zinspause als auf eine nochmalige Anhebung der Leitzinsen. Die letzte Zinserhöhung der EZB konnte den Aufwärtstrends keinen Abbruch bescheren, stellten die Währungshüter den Märkten doch eine baldige Zinspause in Aussicht. Zudem führte der korrigierende (fallende) Ölpreis zu weiteren Kurssteigerungen. Der S&P 500 konnte sein in der Vorwoche erzieltes neues Jahreshoch mit +1% weiter ausbauen. Bei den europäischen Aktienmärkten lag Deutschland mit +1,4% an der Spitze; der STOXX50 legte um +1,2% zu. Auf STOXX-Branchenebene profitierten die Bankwerte mit +2,6% von den schwindenden Zinsängsten. Zudem reagierten die Einzelhandelswerte mit +3% auf die gestiegenen Einzelhandelsumsätze im August. Die Energiewerte litten mit -1% erneut unter dem fallenden Ölpreis.
An den Aktienmärkten treten die Unternehmensergebnisse zunehmend in den Vordergrund. Mit Alcoa beginnt in den USA am Dienstag traditionell die Berichtssaison. Zuletzt haben die positiven Gewinnrevisionen an Kraft eingebüßt. Dennoch wird mit einem Anstieg von 14,5% ein recht ambitioniertes Gewinnwachstum gegenüber dem Vorjahresquartal unterstellt. Dieses ist durchaus realistisch, da die von der Konjunkturabkühlung bedrohten Sektoren Konsum und Immobilienmarkt einen nur geringen Gewinnbeitrag zum Universum des S&P500 leisten. Der Gesamtgewinn wird zu zwei Dritteln von den Finanz- und Rohstoffsektoren dominiert, deren hohe Gewinnzuwächse bislang jedoch mit nur unterdurchschnittlichen KGVs von 12,0 bzw. 9,7 honoriert werden, im Vergleich zu 14,2 beim S&P 500. „Aus diesem Grund scheint das Enttäuschungspotenzial begrenzt zu sein und eventuelle negative Überraschungen sollten sich kaum in nachhaltigen Kursrückgängen auswirken“, sagt cominvest-Fondsmanager Klaus Breil. „Dennoch werden die wohl eher verhaltenen Ausblicke der Unternehmen das Kurssteigerungspotenzial in Grenzen halten.“ Insgesamt dürfte es für die Aktienmärkte schwieriger werden, ihre seit Juli bestehenden Aufwärtstrends weiter fortsetzen zu können. Für ein Investment in europäische Aktien spricht trotz sich eintrübender Gewinnrevisionen die günstigere Bewertung im Vergleich zu US-Titeln.
In der laufenden Woche rechnet cominvest nur mit relativ geringen Bewegungen am Rentenmarkt. Sowohl das am Mittwoch zur Veröffentlichung anstehende Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed als auch deren Konjunkturbericht „Beige Book“ sollten den Rentenmarkt nicht beeinflussen. Mehr Bewegung dürfte von den Veröffentlichungen am Freitag ausgehen. Neben einem leicht besseren Konsumentenvertrauen der University of Michigan gehen wir von einem Rückgang bei den US-Einzelhandelsumsätzen aus. Da dies den Befürchtungen hinsichtlich einer konjunkturellen Abkühlung neue Nahrung geben wird, rechnet cominvest mit leichten Kursgewinnen am Rentenmarkt. Die am Mittwoch zusammen mit den endgültigen Zahlen für das BIP im zweiten Quartal zur Veröffentlichung anstehenden Konjunkturprognosen der EU-Kommission sollten jedoch beachtet werden. Wir erwarten weiterhin ein optimistisches Wachstumsbild. Am Rentenmarkt sollte sich der Bund-Future über die gesamte Woche wieder in Richtung 118% stabilisieren können.
Quelle: Cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
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