Analyse
14:04 Uhr, 03.02.2023

FORD - Die Bullen müssen noch mehr tun

Die Ford-Aktie legte in den vergangenen Handelswochen den Kursturbo ein. Doch nach dem gestrigen Quartalsbericht gerät der Motor ins Stocken.

Erwähnte Instrumente

  • Ford Motor Co.
    ISIN: US3453708600Kopiert
    Kursstand: 14,320 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Ford Motor Co. - WKN: 502391 - ISIN: US3453708600 - Kurs: 14,320 $ (NYSE)

Mit einem Plus von in der Spitze über 25 % kann sich die Performance der Ford-Aktie in diesem Jahr sehen lassen. Die erste Bewährungsprobe für die Käufer lieferte der gestern nach Börsenschluss vorgelegte Jahresbericht 2022. Wie hat Ford abgeschnitten und wie fällt die Reaktion der Aktie aus?

Mit einem bereinigten Gewinn von 10,4 Mrd. USD blieb Ford deutlich hinter seiner eigens ausgebenen Jahresprognose von 11,5 bis 12,5 Mrd. USD Gewinn für das Jahr 2022 zurück. Erschreckend sehen die GAAP-Zahlen aus. Im vierten Quartal brach der Gewinn von 12,3 auf 1,3 Mrd. USD ein. Auf Gesamtjahressicht verbuchte Ford nach GAAP sogar einen Verlust von 2 Mrd. USD, nachdem 2021 noch ein Gewinn von 17,9 Mrd. USD angefallen war.

Rivian-Beteiligung belastet

CEO Jim Farley äußerst sich daher selbstkritisch: "Wir hätten im letzten Jahr viel besser abschneiden müssen. Allein 2 Mrd. USD an Gewinn, den wir durchaus hätten unter Kontrolle haben können, haben wie auf dem Tisch gelassen und werden dies nun mit einer verbesserten Ausführung und Performance korrigieren müssen." Das Jahresergebnis wurde unter anderem auch von einer 7,4 Mrd. USD schweren Abschreibung auf Fords Rivian-Beteiligung und einem Verlust von 2,8 Mrd. USD durch die Einstellung von Argo AI, einem Projekt zur Entwicklung eines autonom fahrenden Fahrzeugs, belastet.

2023 stellt Ford ein EBIT zwischen 9 und 11 Mrd. USD in Aussicht. Der bereinigte Free Cashflow soll 6 Mrd. USD erreichen. Zum Vergleich: 2022 lag das EBIT bei 9,66 Mrd. USD. Analysten erwarten in diesem Jahr einen Umsatzanstieg von gut 5 % auf 157,3 Mrd. USD und einen Gewinnrückgang auf 1,69 USD je Aktie. Dass es für traditionelle Autobauer nicht einfacher wird, dürfte klar sein. Die äußerst kosteneffizient aufgestellte Tesla hat mit der letzten Preissenkungsrunde die Rabattschlacht eröffnet. Tesla verzichtet damit zwar zum einen auf eigene Marge, belastet aber auch die eher träge Konkurrenz wie Ford, die in Person von Jim Farley ja selbst von "einer nicht konkurrenzfähigen Kostenstruktur" spricht. Vorbörslich steht die Ford-Aktie rund 6 % tiefer.

Noch keine abgeschlossene Bodenbildung

Aus charttechnischer Sicht war der jüngste Lauf der Aktie nett anzuschauen, reicht aber noch nicht für eine Trendwende. Innerhalb einer großen Range sind die Bewegungen bislang Grundrauschen, auch die vorbörslichen Verluste. Interessanter würde es werden, würde die Aktie den Widerstand bei 14,67 USD aufknacken. In diesem Fall könnte sie 16,46 und darüber 18,97 bis 19,40 USD erreichen.

Auf der Unterseite wartet zwischen 11,23 und 10,61 USD eine solide Unterstützungszone. Darunter drohen deutliche Abgaben.

Fazit: Ford hat fundamental arge Probleme. Ob die Aktie nachhaltig in einen Aufwärtstrend einbiegen kann, ist daher fraglich. Zumindest sollten interessierte Anleger die Bestätigung eines charttechnischen Bodens für einen Einstieg abwarten.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 148,98 157,30 159,96
Ergebnis je Aktie in USD 1,88 1,69 1,72
KGV 8 8 8
Dividende je Aktie in USD 0,50 0,58 0,61
Dividendenrendite 3,49 % 4,05 % 4,26 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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