Fokussierung auf Investment-Grade-Qualität bietet Abwärtsschutz
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New York (GodmodeTrader.de) - Die Zentralbanken in den Industrieländern befinden sich in einer neuen Phase der monetären Lockerung, begründet durch anhaltende Handelsspannungen, die die Unternehmensaussichten belasten, sowie durch niedrigere Inflationserwartungen. Obwohl nicht aktiv koordiniert, zeigen die Bewegungen der Zentralbanken eine gewisse Synchronität, da sich die Wachstumsdynamik in den Regionen abschwächt, wie Michael McEachern, Head of Public Markets bei Muzinich & Co, in einem Kommentar zur gegenwärtigen Lage an den Kreditmärkten schreibt.
Infolgedessen wachse die Anzahl negativ verzinslicher Vermögenswerte weiter, der Bloomberg Barclays Global Negative Yielding Debt Index liege nun bei über 16 Billionen US-Dollar. Hierbei handle es sich zum größten Teil um Staatsanleihen. Aber auch die Zahl der negativ verzinslichen Unternehmensanleihen wachse, darunter ein erheblicher Teils des europäischen Corporate Bond-Marktes, heißt es weiter.
„Diese Zahlen spiegeln jedoch nicht die Situation der in Euro investierenden Anleger wider. Diese sind aufgrund der Absicherungskosten für Fremdwährungsanlagen – insbesondere für in US-Dollar denominierte Assets – mit einem deutlich höheren Volumen an negativ rentierenden Assets konfrontiert. Die gesunkenen Absicherungskosten im Jahr 2019 wurden unserer Ansicht nach von den gefallenen Zinsen auf US-Staatsanleihen mehr als kompensiert, was sichere US-Dollar Anlagen für ausländische Investoren weniger attraktiv werden ließ“, so McEachern.
Obwohl die makroökonomischen Fundamentaldaten weiterhin anfällig für Handelsspannungen seien, gewönnen die geldpolitischen Impulse an Intensität und glichen die Risiken einer globalen/amerikanischen Rezession aus. Gleichzeitig sei die Nachfrage der Anleger nach festverzinslichen Wertpapieren und Carry Strategien weiterhin hoch. Die Rekordemission im Investment Grade-Markt finde eine solide Nachfrage. Diese habe die Ausweitung der Spreads, die wir in den ersten Augustwochen erlebt hätten, umgekehrt. Die Emission von Hochzinsanleihen sei geringer und werde ebenfalls leicht vom Markt absorbiert, heißt es weiter.
„Aus unserer Sicht kann die Kombination eines fortwährenden Rezessionsrisikos, starken technischen Daten und moderat teuren Bewertungen weiterhin die Zuflüsse in die Kreditmärkte stützen, da die Suche nach Rendite- und Carry-Strategien sowohl für institutionelle als auch für private Investoren von entscheidender Bedeutung ist. Wir sind jedoch der Meinung, dass die Anleger wachsam und selektiv bleiben und weiterhin eine gute Kreditqualität bevorzugen sollten“, so McEachern.
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