Fundamentale Nachricht
08:46 Uhr, 04.05.2018

Fokus auf Schwellenländer

Die Finanzexperten von Aviva Investors haben infolge stärkerer Wachstums- und Inflationserwartungen ihre Asset-Allokation geändert.

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    Kursstand: 7.495,11 Pkt (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (GodmodeTrader.de) - Aviva Investors, die global tätige Asset-Management-Gesellschaft des britischen Versicherers Aviva plc, rechnet laut ihrem Investment-Ausblick für das zweite Quartal mit einem starken wirtschaftlichen Wachstum und einer nachhaltigen Inflationsbelebung in diesem Jahr.

Das Unternehmen hat seine globalen Wachstumserwartungen auf fast vier Prozent angehoben, die höchste Steigerungsrate seit sieben Jahren. Dies gehe hauptsächlich auf die sich verbessernde Prognose für die USA zurück, wenngleich die Aussichten für Großbritannien, die Eurozone, Japan und Kanada etwas höher lägen. Folglich würden ein stärkeres Lohnwachstum und eine höhere Inflation erwartet, heißt es. Aviva Investors geht davon aus, dass die Inflation in den Industrieländern in diesem Jahr zwei Prozent erreichen wird.

„Die Zentralbanken der Industrieländer werden im Laufe des nächsten Jahres beginnen, ihre Geldpolitik zu lockern oder sich in diese Richtung zu bewegen. Die US-Notenbank dürfte die Zinsen viermal erhöhen. Insgesamt sind für 2019 weitere vier Zinserhöhungen zu erwarten. Das Tempo ist schneller als noch Ende letzten Jahres erwartet und würde den Leitzins letztlich auf über drei Prozent erhöhen“, so der Ausblick.

Da die Märkte diese Schritte zu einer Normalisierung bereits eingepreist hätten, werde sich eine höhere Volatilität über alle Anlageklassen hinweg abzeichnen. Die Risikoprämien würden neu bewertet, um die Fundamentaldaten besser widerzuspiegeln. Zudem hätten sich mit den zunehmenden handelspolitischen Spannungen die kurzfristigen Risiken erhöht. Einerseits dürfte der erwartete Umfang der US-Zölle wahrscheinlich nicht ausreichen, um sich wesentlich auf nationaler oder globaler Ebene auszuwirken. Andererseits habe der jüngste Ausverkauf von Risikoaktiva ausgedrückt, wie besorgt die Märkte über die Handelsbeziehungen seien. Mit Blick in die Zukunft dürften sich die Risiken eher auf die Anleihemärkte fokussieren. Die Duration werde durch eine straffere Geldpolitik beeinflusst und die Bewertungen der Unternehmensanleihen seien bereits angespannt, heißt es weiter.

„Eine höhere Volatilität ist zweifelsohne eine gute Entwicklung für die globalen Märkte. Das sich voraussichtlich weiter fortsetzende, robuste Wachstumsklima hilft den Märkten, wieder auf eigenen Füßen zu stehen. Der nahezu ununterbrochene Anstieg der Aktienmärkte bei gleichzeitig extrem niedriger Volatilität war weniger erfreulich. Wir sind überzeugt, dass die globalen Märkte erneut in der Lage sind, Risiken einzupreisen. Es muss zwischen den Assetklassen wieder mehr differenziert werden", so Ahmed Behdenna, Senior Strategist bei Aviva Investors.

Aktueller Überblick der Asset-Allokation von Aviva Investors:

Geringer Rückgang des Aktienexposure, auch wenn Aviva Investors für die globalen Aktienmärkte generell konstruktiv bleibt: Die Erwartung einer höheren Volatilität habe zu einem leichten Rückgang des Aktienengagements geführt, das aber weiterhin übergewichtet bleibe.

US-Exposure von untergewichtet zu neutral angepasst: Diese Entscheidung basiere darauf, dass das US-Gewinnwachstum stark bleiben werde und die Aktienrückkäufe den Markt vermutlich stärker unterstützten. Um dieser Anpassung gerecht zu werden, habe sich das Exposure in anderen Märkten verändert, resultierend in einem leichten Rückgang des europäischen und japanischen Engagements.

UK-Aktien untergewichtet: Da die Ungewissheit um einen Brexit das Risiko-Rendite-Gleichgewicht nach wie vor beeinträchtige, gewichtet Aviva Investors weiterhin britische Aktien unter.

Stark untergewichtete Duration in Industrieländern: Eine alternative Positionierung für starkes Wachstum, die Rückkehr der Inflation und die veränderte geldpolitische Haltung spiegele sich in einer stärkeren Untergewichtung von Industrieländern wider. Die größte Gefahr für die Duration seien Staatsanleihen aus Japan und der Eurozone.

Fokus auf Schwellenländer-Aktien und Schwellenländer-Anleihen in Lokalwährung sowie eine Erhöhung der Schwellenländer-Anleihen in Hartwährung auf neutrales Exposure: Emerging Markets seien die bevorzugten Länder, sowohl bei Aktien als auch bei Lokalwährungsanleihen. Ein Umfeld aus starkem Wachstum und vor allem günstigen Dollars sowie nach wie vor unterstützende Bewertungen ließen die Vermögenswerte der Schwellenländer weiterhin attraktiv erscheinen. Aus Bewertungsgründen bevorzugt Aviva Investors nach wie vor Anleihen in Lokalwährung gegenüber ihren Pendants in Hartwährung. Da Aviva Investors jedoch sein Engagement in festverzinslichen Wertpapieren aus Industrieländern weiter reduziert hat, hat man zeitgleich das Exposure an Hartwährungsanleihen von untergewichtet auf neutral angepasst.

Starke Untergewichtung von Unternehmensanleihen: Da die Spreads nach wie vor relativ eng seien, sei die erwartete Rendite in dieser Anlageklasse eher gering, vor allem in den USA und in Europa.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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