Fixed Income-Strategien eignen sich in allen Marktphasen
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Gerade in Krisenzeiten erwarten Anleger, dass festverzinsliche Wertpapiere ihre Stärken ausspielen und in stürmischen Märkten Resilienz bieten. Darauf sollten Anleger ihr Fixed Income-Engagement jedoch nicht beschränken. „Resilienz ist nicht alles, was das vielfältige globale Anleiheuniversum zu bieten hat“, sagt Nick Hayes, Head of Total Return & Fixed Income Asset Allocation bei AXA Investment Managers. Unconstrained Total Return Fixed Income-Strategien werden laut dem Experten flexibel durch ein sich veränderndes Makro- und Marktumfeld navigiert und böten somit das Potenzial, über einen Konjunkturzyklus hinweg attraktive risikobereinigte Renditen zu erzielen.
Drei Fixed Income-Kategorien und das richtige Gleichgewicht
„Der Schlüssel ist, das richtige Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Risikofaktoren und potenziellen Chancen zu finden, um bei Bedarf ein gewisses Maß an Widerstandsfähigkeit zu bieten, aber auch um von der Markterholung zu profitieren, die unweigerlich auf Marktabschwünge folgt“, meint Hayes. Laut dem Experten sollten Investoren das Fixed Income-Universum in drei Kategorien unterteilen: defensiv, intermediate und aggressiv. Ein flexibles Portfolio wiederum solle die Möglichkeit bieten, die Verteilung dieser Kategorien zu verschieben, wenn sich die Märkte im Laufe des Zyklus veränderten.
„Für 2019 und 2020 wählten wir etwa eine relativ defensive Ausrichtung, da sich die Märkte dem Zyklusende näherten,“ sagt Hayes. „Unser Ansatz drehte sich um drei Themen: Duration im Portfolio, Selektivität gegenüber langen Kreditlaufzeiten und die Portfolioabsicherung.“ Nach dem Höhepunkt der Krise im März und einem Wandel hin zur Erholung verschob sich die Gewichtung dieser drei Themen, auch wenn die Grundüberzeugung bestand hatte. Die Ausrichtung wurde insgesamt weniger defensiv, um von der Erholung in den darauffolgenden Monaten zu profitieren.
Die Verschiebungen im Detail:
Duration: „2020 waren die Renditen der gängigen Staatsanleihen niedrig und mit dem nahenden Zyklusende erwarteten wir eine weitere Senkung. Obwohl wir unser Engagement gegenüber diesem Segment seit März reduzierten, behalten wir defensivere Anlagen im Portfolio, um einige der risikoreicheren Anlagen auszugleichen“, so Hayes.
Selektivität gegenüber long Credits: Zwar sei bei flexiblen Total Return Fixed Income-Strategien der Kapitalerhalt von entscheidender Bedeutung. Genauso wichtig sei es jedoch, vielfältig in renditeorientierten Anlagen investiert zu sein. „Über weite Strecken des Jahres 2019 und Anfang 2020 waren wir in Bezug auf das Spread-Risiko vorsichtig. Aktuell sind wir jedoch opportunistischer gegenüber günstig bewerteten Anleihen aus Industrie- und Schwellenländern. Seit März sind wir in einige Neuemissionen von Investment-Grade-Anleihen zu attraktiven Spreads investiert“, sagt Hayes.
Portfolio-Absicherungen: In Zeiten der Unsicherheit sei ein hohes Maß an Barmitteln ratsam. Zwar würden somit keine Renditen erzielt, aber auch das Risiko sei geringer. Während der Erholung könnten die Barbestände allerdings niedriger sein, um eine Verschiebung des Portfolios in Richtung höherer Beta-Chancen zu ermöglichen. Credit Default Swaps seien nach wie vor ein nützliches Instrument, um das Risiko bei hohen Renditen taktisch nach oben und unten zu korrigieren, da keine geradlinige Erholung erwartet werde.
Eine defensivere Positionierung sollte auf dem Höhepunkt einer Krisenphase ein gewisses Potenzial bieten, um den Marktabschwung abzufedern. Dennoch sollte nicht nur das Potenzial für Krisenresistenz berücksichtigt werden, sondern auch das Potenzial, an der darauffolgenden Erholung teilzuhaben.
Die Volatilität bleibt
Mit Blick in die Zukunft, erschienen einige High-Yield-Anleihen und Schwellenländeranleihen attraktiv bewertet, allerdings könnte die Ausfallrate steigen. Es bestünden daher Renditeopportunitäten, Risiken könnten aber mit gängigen Staatsanleihen ausgeglichen werden, die defensive Eigenschaften böten. „Da die Erholung nicht gradlinig verlaufen wird und auch die Volatilität hoch bleibt, erscheinen flexible Strategien geeignet. Transparenz und Risikomanagement bleiben dabei die zentralen Themen“, schließt Hayes.
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