First In, First Out: Chancen in Asien
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Überblick: Asien wurde als erste Region von Covid-19 erschüttert, konnte sich jedoch dank gutem Krisenmanagement und expansiver Geld- und Haushaltspolitik auch vor allen anderen wieder von den Auswirkungen der Pandemie erholen. Robuste Fundamentaldaten schaffen die Voraussetzung für eine rasante Aufholjagd mit China an der Spitze.
Konjunktureinschätzung: Die wirtschaftlichen Aussichten in der Region sind uneinheitlich, da sich einzelne Länder unterschiedlich schnell erholen. Abweichungen sind sowohl im Verlauf der Pandemie als auch in den politischen Gegenmaßnahmen zu erkennen. China hat sich im 2. Quartal 2020 deutlich erholt, die Wirtschaft ist real um 3,2 % (1. Quartal: -6,8 %) gegenüber dem Vorjahr gewachsen. In den anderen asiatischen Ländern zeigt sich seit Mai, als die wesentlichsten Lockdown-Beschränkungen ganz oder teilweise aufgehoben wurden, ein schrittweiser Aufschwung. Vorläufige Daten vom Juni deuten auf ein Ende der Rezession im 2. Quartal und steigende Auslandsnachfrage hin.
Beziehungen zwischen den USA und China: In unserem Basisszenario gehen wir davon aus, dass das Handelsabkommen bis auf Weiteres bestehen bleibt. Allerdings erreichen uns fast jeden Tag Nachrichten über eine weitere Eskalation, weshalb wir auch weiterhin von schwierigen Beziehungen zwischen China und den USA ausgehen. Trotz hoher politischer Unsicherheit erwarten wir aber, dass US-Sanktionen und entsprechende chinesische Gegenmaßnahmen auch in Zukunft eher punktuell sein werden. Jedoch wären die Folgen einer Destabilisierung des globalen Finanzsystems so gravierend, dass die beiden Großmächte vor allzu massiven Maßnahmen zurückschrecken dürften.
Aktien: Konsum und Industrieproduktion in Asien zeigen Anzeichen einer Erholung. Auch Mobilitäts- und Hochfrequenzdaten deuten auf eine – wenn auch uneinheitliche – Erholung der Konjunktur hin. Asiatische Unternehmen haben im Vergleich zu Wettbewerbern in anderen Teilen der Welt daher einen Vorteil. Wir bevorzugen China, sehen jedoch auch einzelne andere Länder mit robuster Binnennachfrage und erfolgreichen Strukturreformen positiv. In den in der Association of Southeast Asian Nations zusammengeschlossenen Ländern sehen wir Potenzial bei bestimmten Banken und Basiskonsumgütern, insbesondere in Singapur, Indonesien und Thailand.
Anleihen und Währungen: Wir erwarten weiterhin starke technische Unterstützung für asiatische Anleihen, wobei wir Länder mit attraktiven positiven Realrenditen sowie unabhängigen Zentralbanken und Regierungen bevorzugen. Die Devisenmärkte der Schwellenländer betrachten wir allgemein vorsichtig, asiatische Währungen haben sich allerdings seit Jahresbeginn dank steigender Reserven und stabilerer Rohstoffpreise gegenüber anderen gut entwickelt. Außerdem beobachten die asiatischen Zentralbanken die Devisenmärkte weiterhin genau. Wir erwarten, dass sich daran nichts ändern wird, was die asiatischen Währungen weiterhin unterstützen wird.
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