Nachricht
09:51 Uhr, 14.12.2009

Finanzvermögen der öffentlichen Haushalte steigt um 19,9%

Wiesbaden (BoerseGo.de) - Das Finanzvermögen der öffentlichen Haushalte ist im Jahr 2008 kräftig gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes betrug es zum Jahresende 2008 insgesamt 255,7 Milliarden Euro. Dies entspricht rechnerisch einem Finanzvermögen von 3.119 Euro je Einwohner. Gegenüber dem Vorjahr (213,2 Milliarden Euro) ist dies ein Anstieg um 42,5 Milliarden Euro oder 19,9 Prozent. Zu den öffentlichen Haushalten zählen die Kernhaushalte des Bundes, der Länder und der Gemeinden und Gemeindeverbände einschließlich ihrer jeweiligen Extrahaushalte. Nicht enthalten ist der Vermögensbestand an Anteilsrechten, wie Aktien oder Investmentzertifikaten und sonstigen Beteiligungen.

Das größte Finanzvermögen besaß Ende 2008 (Stichtag: 31.12.2008) der Bund mit 112,0 Milliarden Euro, das waren 43,6 Prozent mehr als am Ende des Vorjahres. Ein Grund für den hohen Anstieg waren die im Rahmen der Wirtschafts- und Finanzmarktstabilisierung getroffenen Maßnahmen, wie zum Beispiel die Einrichtung des Finanzmarktstabilisierungsfonds (SoFFin). Die Unterstützungsmaßnahmen der Finanzmärkte führten einerseits zu einer höheren Schuldenaufnahme des Bundes, andererseits sind die Forderungen gegenüber Kreditinstituten durch die von diesen in Anspruch genommenen Mittel deutlich angestiegen. Auch die Gemeinden und Gemeindeverbände konnten 2008 ihr Finanzvermögen steigern, und zwar um 14,1 Prozent auf 72,4 Milliarden Euro. Rückläufig war dagegen mit 71,3 Milliarden Euro das Finanzvermögen der Länder (-0,6% gegenüber 2007).

Die Ausleihungen (vergebene Kredite) hatten einen Anteil von 76,6 Milliarden Euro am Finanzvermögen der öffentlichen Haushalte (+8,5% gegenüber 2007). Der Bestand an Bargeld und Einlagen (zum Beispiel Tagesgelder) betrug 73,1 Milliarden Euro (+28,0%) und an Wertpapieren (ohne Anteilsrechte) 17,1 Milliarden Euro (+96,8%). Die sonstigen Forderungen (unter anderem offene Steuerforderungen, Gebühren, aber auch privatrechtliche Forderungen) beliefen sich auf 89,0 Milliarden Euro (+15,7%).

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten