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16:28 Uhr, 12.12.2008

Finanzministerium plant Hilfe für Phoenix-Geschädigte

Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Das Bundesfinanzministerium will einem Zeitungsbericht zufolge zusätzlich zum beschlossenen Haushalt Gelder in dreistelliger Millionenhöhe für geprellte Anleger der insolventen Investmentgesellschaft Phoenix zur Verfügung stellen. Dazu plane es eine Verpflichtungsermächtigung und würde damit durch die Hintertür durchsetzen, was ihm im parlamentarischen Verfahren nicht gelungen sei, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ).

Haushaltspolitiker sind darüber nachdrücklich verärgert: "Ich kann das Finanzministerium nur davor warnen, so mit dem Parlament und dem Geld der Steuerzahler umzugehen", sagte der SPD-Abgeordnete Carsten Schneider der FAZ. "Wir können nicht jeden Anleger, der Verluste erleidet, mit Steuermitteln heraushauen."

Phoenix Kapitaldienst hatte mit Hilfe gefälschter Unterlagen Wertpapiergeschäfte vorgetäuscht und die Anleger seit Anfang der neunziger Jahre um gut 600 Millionen Euro geprellt. Der Betrug war Anfang 2005 aufgeflogen. Das Unternehmen meldete Insolvenz an, betrogene Anleger warten seit Jahren auf Entschädigung. Da die Bundesregierung eine EU-Richtlinie zum Anlegerschutz nicht rechtzeitig ins deutsche Recht umgesetzt hat, befürchtet das Finanzministerium Klagen der Betroffenen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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