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15:13 Uhr, 04.12.2008

Finanzmarktkrise trifft auch Konvergenzländer

Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Der internationalen Finanzmarktkrise konnten sich auch die Beitrittskandidaten zur europäischen Wirtschafts- und Währungsunion nicht entziehen. Vor dem Hintergrund zahlreich verschlechterter wirtschaftlicher Fundamentaldaten sei es jüngst zu einer ganzen Reihe von Bonitäts-Herabstufungen durch die Ratingagenturen gekommen, schreiben die Experten von Union Investment in einem aktuelle Fondskommentar. Davon waren dem Vernehmen auch einige osteuropäische Länder betroffen. Besonders gravierend sei der Fall Rumänien gewesen: das EU-Mitglied habe seinen bisherigen Status als sicherer Schuldner (Rating Investmentgrade) eingebüßt. In welche schwierige Lage viele Länder mittlerweile geraten sind, lasse sich an der rasch zunehmenden Zahl von IWF-Hilfsmaßnahmen ablesen. Der Internationale Währungsfonds musste im November zahlreichen Ländern Kredite in Milliardenhöhe zur Verfügung stellen.

Unter anderem habe hierbei Ungarn umfangreiche Mittel zugeteilt bekommen, schreibt Union Investment weiter. Neben dem IWF hätten sowohl die Weltbank als auch die EU für ein Maßnahmenpaket in Höhe von 16 Milliarden Euro gesorgt. Vorangegangen sei im Oktober eine Spekulation gegen den Forint, der nicht zuletzt aufgrund der hohen Auslandsverschuldung Ungarns an den Kapitalmärkten unter Druck geraten sei. Auf Jahressicht habe der Forint gegenüber dem Euro allerdings nur moderate drei Prozent verloren. Vor wenigen Wochen musste die ungarische Nationalbank zur Stabilisierung der heimischen Währung den Leitzins um 300 Basispunkte erhöhen. Jüngst sei es allerdings wieder zu einer Verringerung um 50 Basispunkte gekommen, was nicht zuletzt der konjunkturellen Umstände geschuldet gewesen sei.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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