Finanzkrise beruht auf einem stark auseinanderklaffenden Länderrisiko
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Auf die Eurozone kommt nach Einschätzung von Raphaël Gallardo, Investmentstratege bei AXA Investment Managers, eine grundlegende politische Entscheidung zu: "Insgesamt leidet der Europäische Wirtschaftsraum weder an einem Spardefizit noch an Kapitalflucht oder einer massiven Verschlechterung der öffentlichen Finanzen", so der Experte in einem Kommentar zu aktuellen Situation. Die Finanzkrise beruhe vielmehr auf einem stark auseinanderklaffenden Länderrisiko innerhalb der Eurozone, das sich einerseits aus den makroökonomischen Divergenzen (teilweise infolge stärkerer Spezialisierung aufgrund der Einheitswährung) und andererseits den politischen Unterschieden (vor allem dem Grad an Haushaltsdisziplin) ergebe.
Überdies zeige die Analyse der Bilanzen europäischer Banken, dass die ausfallgefährdeten Forderungen sich größtenteils in Bankbüchern innerhalb der Eurozone befinden. Es habe daher den Anschein, dass europäische Solidarität zum Teil darauf gründet, dass Regierungen ihren eigenen nationalen Banken finanziell aus der Patsche helfen.
Das Überleben des Euros hänge daher in erster Linie davon ab, ob die Europäer bereit sind, ein Lenkungssystem einzuführen, das versicherungsähnliche Solidarität und gegenseitige Aufsicht garantiert. Angesichts der in 2011 anstehenden Fälligkeitstermine für Staatsanleihen und Bankkredite sei rasches Handeln vonnöten, will man einen Dominoeffekt und sich selbst erfüllende Prophezeiungen vermeiden.
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