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09:30 Uhr, 30.12.2008

Finanzierungsdefizit öffentlicher Haushalte sinkt auf 14,6 Mrd. Euro

Wiesbaden (BoerseGo.de) - Das Finanzierungsdefizit der öffentlichen Haushalte ist in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres niedriger ausgefallen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag anhand vorläufiger Ergebnisse der Kassenstatistik der öffentlichen Haushalte mitteilte, stiegen die Einnahmen der öffentlichen Haushalte um 3,2 Prozent auf 760,2 Milliarden Euro. Die Ausgaben nahmen um 2,5 Prozent zu und waren mit 774,8 Milliarden Euro höher als die Einnahmen. Als Differenz errechnet sich hieraus ein Finanzierungsdefizit in Höhe von 14,6 Milliarden Euro. Das sind 4,2 Milliarden Euro weniger als in den ersten Quartalen des Vorjahres.

Während der Bund in den ersten drei Quartalen 2008 ein Finanzierungsdefizit von 22,6 Milliarden Euro verzeichnete, erzielten die Länder (4,8 Milliarden Euro) und die Gemeinden (5,6 Milliarden Euro) jeweils Finanzierungsüberschüsse. Für die Sozialversicherung errechnete sich ein Finanzierungsdefizit von 2,4 Milliarden Euro.

Zu den Mehreinnahmen der öffentlichen Haushalte in den ersten drei Quartalen 2008 trugen um 3,8 Prozent auf 685,4 Milliarden Euro gestiegene Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben wesentlich bei. Bei den Steuern und steuerähnlichen Einnahmen des Bundes lag der Zuwachs bei 4,4 Prozent auf 187,2 Milliarden Euro. Bei den Ländern lag er einen Prozentpunkt darüber (+ 5,4 Prozent auf 154,7 Milliarden Euro). Besonders kräftig wuchsen die Steuereinnahmen der Gemeinden mit einem Plus von 8,1 Prozent auf 48,2 Milliarden Euro. Die zu den steuerähnlichen Abgaben rechnenden Beitragseinnahmen der gesetzlichen Sozialversicherung stiegen um 1,6 Prozent auf 278,3 Milliarden Euro. Aus Gebühren erzielten die öffentlichen Haushalte um 2,1 Prozent auf 21,3 Milliarden Euro gestiegene Einnahmen. Aus wirtschaftlicher Tätigkeit flossen 15,0 Milliarden Euro (+ 0,3 Prozent), aus Vermögensveräußerungen 6,2 Milliarden Euro (- 27,5 Prozent) in die öffentlichen Kassen.

Gegenüber den ersten drei Quartalen des Vorjahres fielen im Betrachtungszeitraum die Zuwächse bei den Ausgaben der öffentlichen Haushalte für den laufenden Sachaufwand (+ 5,2 Prozent auf 184,3 Milliarden Euro) und für Sachinvestitionen (+ 4,9 Prozent auf 22,1 Milliarden Euro) besonders deutlich aus. Die Personalausgaben nahmen um 2,9 Prozent auf 149,0 Milliarden Euro zu. Die öffentlichen Ausgaben für Zinsen (+ 0,7 Prozent auf 57,6 Milliarden Euro) und für soziale Leistungen (+ 0,3 Prozent auf 269,7 Milliarden Euro) erhöhten sich dagegen nur geringfügig.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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